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Projektpartner des Oversum sind sich nicht mehr grün

Projektpartner des Oversum sind sich nicht mehr grün

Winterberg. 

Im Zuge der drohenden Insolvenz der Badbetreiberin des Oversum Vital Resort Winterberg wird mehr und mehr das offensichtlich zerrüttete Verhältnis der beiden Vertragspartner des vor 10 Monaten eröffneten 35-Millionen-Euro-Kurpark-Projekts, der Stadt Winterberg auf der einen sowie der Aquasphere Winterberg GmbH als Eigentümerin des Oversum-Objektes auf der anderen Seite, deutlich.

Gestern kam es zu einem zwar nicht lautstarken, aber öffentlichen Eklat zwischen beiden Parteien, als eine Delegation der Stadt Winterberg, vertreten durch Bürgermeister Werner Eickler und Tourismus-Direktor Michael Beckmann nebst Rechtsbeistand, versuchte, um Punkt 14 Uhr einer eigens von der Aquasphere Winterberg GmbH einberufenen Pressekonferenz beizuwohnen. Aquasphere-Berater Thomas Krall komplimentierte die nicht eingeladenen Gäste kurzerhand aus der Lounge des Oversum. Was zur Folge hatte, dass Eickler und Co. direkt nach der Pressekonferenz zu einer eigenen einluden.

Dass die ehemals fast herzlich miteinander verbundenen Projektpartner mittlerweile einen harten Konfrontationskurs fahren, wurde in beiden Konferenzen deutlich. So war es Thomas Krall, der der Stadt vorwarf, seit Monaten zu keinen konstruktiven Gesprächen in Sachen Attraktivierung des Sportbades bereit zu sein, geschweige denn, weiteres Geld für die Aufrechterhaltung des Badbetriebs sowie die Attraktivierung in die Hand nehmen zu wollen. Der Insolvenzantrag über das Vermögen der Badbetreiberin sei ohne vorherige Gespräche mit den anderen Gesellschaftern beantragt worden, so Krall. Diese Insolvenz könne die Wirtschaftlichkeit des gesamten Oversum-Projektes gefährden.

„Gesamtprojekt nicht gefährdet“

Diese Vorwürfe wiesen Eickler und Beckmann zurück. Es habe seit Monaten immer wieder Gespräche gegeben. Die Stadt sei aber nicht bereit, einseitig Geld in die Hand zu nehmen, ohne dass ein Konzept vorliege, das die von der Stadt erarbeiteten Rahmenbedingungen für weitere Finanzmittel erfülle. Auch die andere Seite sei gefordert, Geld beizusteuern. Vor Antragstellung der Insolvenz nach einem Ratsbeschluss sei den Partnern dies mitgeteilt worden, wenn auch kurzfristig. Eickler und Beckmann sehen das Gesamtprojekt auch bei einer Insolvenz der Badbetreiberin als nicht gefährdet an. Es gebe Sicherungsinstrumente, bei denen unter anderem das Bad mit Sauna, Wellness und Fitness wieder in das Eigentum der Stadt übergehe. „Dann sind wir wieder Herr im eigenen Haus und können die Gesamtphilosophie mit Hotel und Kongresshalle wie ursprünglich geplant auch besser leben“, so Eickler.