Es sind Zahlen, die erschüttern. Die Zahl der Wohnungslosen in NRW hat ein neues Rekordhoch erreicht. „Wohnungslosigkeit ist für mich nach Hunger die schlimmste Form von Armut“, zeigt sich auch NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) von den neuen Höchstwerten erschüttert.
Über 78.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr als wohnungslos registriert. Das waren rund 30.000 mehr als noch im Vorjahr 2021. Doch was steckt hinter diesem dramatischen Anstieg der Zahl Wohnungsloser in NRW?
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Wohungslose in NRW: Zusammenhang mit Ukraine-Krieg
Dahinter verbirgt sich ein trauriger Grund. Denn vor über einem Jahr, im Februar 2022, begann Russland seinen Angriff auf die Ukraine. Was folgte, war ein Krieg, der bis heute andauert und bislang das Leben von mindestens 50.000 Menschen kostete und die Flucht von mehr als 200.000 Menschen aus der Ukraine bedeutete.
Die Zahl der Wohnungslosen wuchs in einem Jahr um mehr als 62 Prozent, auch wenn viele Geflüchtete laut Sozialminister Laumann in Unterkünften des Landes oder privat unterkamen. Mindestens ebenso erschreckend: Rund ein Viertel der in der Statistik 2022 erfassten Wohnungslosen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Unterschied zwischen obdachlos und wohnungslos
Dabei sei Wohnungslosigkeit aber nicht mit Obdachlosigkeit gleichzusetzen. Laut Sozialministerium bedeutet wohnungslos zu sein, dass Betroffene keinen eigenen Mietvertrag aufweisen können und so etwa in von Kommunen bereitgestellten Unterkünften leben. Nach Schätzungen einer vom NRW-Sozialministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung lebten im Juni/Juli 2021 rund 5.300 obdachlose Menschen auf der Straße.
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Noch 2021 war die Zahl der Wohnungslosen in NRW erstmals seit Jahren leicht zurückgegangen. 2022 konnte dieser Trend aufgrund des Ukraine-Kriegs nicht fortgesetzt werden.