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Nur die Harten war’n im Garten

Nur die Harten war’n im Garten

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Foto: WAZ FotoPool
Manfred Lucenz und Klaus Bender haben sich auf knapp 4000 Quadratmeter ein Gartenparadies erschaffen. In diesem Jahr fängt die Blüte aber viel zu spät an.

Bedburg-Hau. 

Ein Meer von mehr als 10 000 Blüten in strahlendem Weiß und leuchtendem Gelb. Dazwischen herrliche Ruheplätze im satten Grün mit dem Blick auf Blumen, Teiche, Bäume. So sollte der Garten von Manfred Lucenz und Klaus Bender jetzt eigentlich aussehen. Stattdessen finden sich auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Gelände nur einige wenige Blüten. „Der Winter war viel zu lang. Wir sind rund drei Wochen zurück“, erklärt Manfred Lucenz.

„Die Natur war in den letzten Wochen wie in einem Kühlschrank. Da wächst nichts“, sagt Lucenz und greift zu einem Rosenzweig. Ein beherzter Schnitt, dann noch einer. In normalen Jahren wäre es für den Rosenbeschnitt im April zu spät, doch was ist beim Wetter 2013 schon normal? Da waren nur die Harten im Garten – Lucenz und Bender jeden Tag. Vor allem Gehölz-Schnitt stand an, schließlich will der Garten, den im Jahr rund 2500 Besucher bestaunen, immer in Form gehalten werden.

Seit mehr als 25 Jahren arbeiten Lucenz und Bender an ihrem Garten, denn der „ist niemals fertig“, sagen sie. Was anfangs nur ein Hobby war, ist inzwischen zu einem echten Lebensstil geworden. Jeden Tag wird im rund um das schmucke Landhaus herum gearbeitet, auch wenn die beiden das Wort Arbeit in diesem Zusammenhang gar nicht so gerne benutzen. Auch in diesem schier unendlich langen Winter gab es jede Menge zu tun. „Im November und Dezember ist traditionell die Zeit, in der die Blumenzwiebeln gesetzt werden“, erklärt der 64-jährige Lucenz. Und das dauert seine Zeit, schließlich sind es im malerischen Traumgarten von Manfred Lucenz und Klaus Bender rund 4000, die, zum Schutz vor Mäusen in Kübeln in die Erde kommen – jedes Jahr.

Wenn es wärmer wird,wuchert das Unkraut

Weil den vielen Metern Buchsbaumhecke ein Pilz zu schaffen macht, der vor allem nach dem Sommerschnitt auftritt, testen Manfred Lucenz und Klaus Bender in diesem Jahr den Winterschnitt. Auch das aussähen und einpflanzen im rund 400 Quadratmeter großen Gemüsegarten steht jetzt auf der Tagesordnung. Seit es auch in der Nacht keine Minusgrade mehr gibt, muss zudem regelmäßig Unkraut gezupft werden. Vor allem der Giersch ist jedem Gärtner ein Dorn im Auge. „Der muss unbedingt mit Wurzelwerk entfernt werden, sonst breitet er sich rasend schnell aus“, weiß Klaus Bender.

Einen glücklichen Gärtner, da sind die beiden sicher, wird man in diesem Frühjahr nicht finden. Zu viele Pflanzen litten unter der langen Frostperiode. Trotzdem muss nicht gleich alles beschädigte Grün herausgerupft werden. Auch im Garten von Lucenz und Bender hatten viele Pflanzen zu kämpfen. Da halfen auch Filzmäntel und Plastikhüllen um den Pflanzenkübeln nur bedingt. Vor allem die Bergenien sehen arg ramponiert aus. „Die sind robust. Wenn man die braunen Blätter abschneidet, erholen sie sich binnen einiger Wochen wieder“, ist sich der 59-jährige Bender sicher. Und spätestens dann ist der Garten in Bedburg-Hau wieder ein einziges Blütenmeer.