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NRW: Selenskyj zu Gast – seine wichtigste Botschaft versteckte sich auf seinem Shirt

Der ukrainische Präsident Selenskyj nimmt am Sonntag (14. Mai) in Aachen (NRW) den Karlspreis entgegen – und lässt seine Kleidung sprechen.

Selenskyj und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am Flughafen
u00a9 dpa

Ukraine: Mit Soldaten im Schützengraben an der Front

Nahe der ostukrainischen Stadt Bachmut haben tiefe Schützengräben die landwirtschaftlichen Furchen auf den Feldern ersetzt. Ukrainische und russische Soldaten stehen sich hier an der Front gegenüber. Ausgehoben werden die Gräben per Hand, denn große Geräte wären so nah an der Front zu gefährlich.

Am Sonntag ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Aachen (NRW) zur Verleihung des Karlspreises eingeladen. Die Auszeichnung soll er stellvertretend für sein Land und auch als Symbolfigur entgegennehmen.

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Statt in Anzug und Krawatte zeigte sich der ukrainische Präsident bei seiner Ankunft in NRW allerdings wie üblich eher casual. Das hatte jedoch einen tieferen Sinn.

NRW: Selenskyj zeigt sich dankbar

Erst in der Nacht hatte Putin erneut zum Raketenangriff in der Ukraine angesetzt und das Land erneut in Schutt und Asche gelegt. „In der schwierigsten Zeit in der modernen Geschichte der Ukraine hat sich Deutschland als unser wahrer Freund und verlässlicher Verbündeter erwiesen, der im Kampf für die Verteidigung von Freiheit und demokratischen Werten entschieden an der Seite des ukrainischen Volkes steht“, hatte der Präsident zuvor beim Besuch in Berlin bei Frank-Walter Steinmeier ins Gästebuch geschrieben.


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Beim Empfang in Berlin durch Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier zeigte er Zuversicht und Dankbarkeit. „Gemeinsam werden wir gewinnen und den Frieden nach Europa zurückbringen.“ Danach ging es weiter zur Begrüßung durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – mit allen militärischen Ehren. „Im Angesicht des Schreckens, des himmelschreienden Unrechts, rücken wir noch enger zusammen“, versicherte Scholz Selenskyj gegenüber. „Wir lassen in unserer Unterstützung nicht nach.“

Selenskyjs Outfit sagt mehr als Worte

Im Gegensatz zu seinen Gegenübern zeigte sich Selenskyj am Sonntag unüblich leger. Statt Hemd trug er einen schwarzen Sweater mit der Aufschrift „United24“. Was dahintersteckt, hat jedoch eine sehr tiefgehende Bedeutung. Diese steht nämlich für eine Online-Spendenplattform, die Kiew – die Hauptstadt der Ukraine – vor einem Jahr auf die Beine gestellt hat.

Selenskyj und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am Flughafen
Selenskyj und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am Flughafen. Foto: dpa

Bis zum Sonntag sind hier bereits über 310 Millionen Euro an Spendengeldern angekommen und das aus über 100 Ländern. So verlieh das ukrainische Staatsoberhaupt seinen Worten der Dankbarkeit zusätzliches Gewicht. Mit dem ganzen Geld können sowohl die Front unterstützt als auch die medizinische Versorgung in der Ukraine gewährleistet werden.


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Nach dem Besuch in Berlin ging es für den ukrainischen Präsidenten gleich weiter nach Aachen, wo er später den Karlspreis stellvertretend für die ukrainische Bevölkerung entgegennehmen wird. Dieser wird an jene verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient machen. Als zielführende Figur bei der Kommunikation zwischen der Ukraine und den helfenden Ländern hätte er sich dafür qualifiziert, entschied die Jury.