Bei diesem Einsatz in NRW dürfte sich so manchem Polizisten der Magen umgedreht haben! Nachdem Anwohner über längere Zeit deutlichen Verwesungsgeruch aus einem Wohnhaus in Lippstadt (Kreis Soest) wahrgenommen hatten, alarmierten sie die Einsatzkräfte – die erlebten vor Ort Szenen, mit denen wohl niemand gerechnet hätte.
NRW: Polizisten können Wohnhaus nur mit Atemschutz betreten
Der Polizei-Einsatz in der NRW-Stadt ereignete sich am Sonntagnachmittag (21. Mai) gegen 15.16 Uhr in einem – von außen gepflegten – Wohnhaus in der Straße Im Rosenthal. Als die Beamten sich Zugang zu dem Haushalt verschafften hatten, konnten sie die Räumlichkeiten wegen des beißenden Geruchs nur mit einem Atemschutz betreten.
Doch es kam noch schlimmer, denn die Einsatzkräfte wurden mit einem traurigen Anblick konfrontiert: In dem Wohnhaus befanden sich ersten Angaben zufolge etwa 50 bis 60 Katzen in schlechtem Zustand. Sie lebten zwischen Müll und Exkrementen. Zunächst meldete die Polizei, dass einige der Tiere bereits verendet waren. Das sollte sich allerdings als Trugschluss erweisen. Nicht nur ist im Laufe des Montags die Zahl der evakuierten Katzen auf 140 (!) gestiegen, berichtet Kreis-Veterinärin Dr. Katharina Bonitz dem „Westfälischer Anzeiger“. Auch stellte sich heraus, dass die Katzen gar nicht tot sind. Sie befanden sich in derartiger Schockstarre, dass Einsatzkräfte dachten, sie seien verendet.
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NRW: Katzen-Situation gibt Polizei Rätsel auf
Der Einsatz zog sich schon am Sonntag über mehrere Stunden hin. Neben der Polizei waren auch Beamte der Feuerwehr, der Ordnungsbehörde, des Veterinäramtes und Mitarbeiter des Tierschutzes involviert. In mehreren Transportboxen wurden Dutzende Tiere aus dem Messie-Haushalt befreit. Wie viele Tiere sich noch in dem verwinkelten Haus befinden, ist unklar. Möglicherweise verstecken sich noch dutzende Katzen auf dem Dachboden oder in offenen Schränken. Die Einsatzkräfte setzen auf Lebendfallen.
„Die Arbeit in dem Haus kann noch ein bis zwei Wochen dauern. Erst, wenn zwei Tage lang keine Katze mehr in einer Lebendfalle sitzt, können wir davon ausgehen, dass das Haus leer ist“, so Bonitz, die erschüttert anmerkte: „Ich habe noch nie etwas Vergleichbares erlebt.“ Der Zustand der Tiere sei dramatisch. „Das Fell war bei vielen total verfilzt, faustgroße Filzplatten sind abgerissen. Das sorgte für entsprechende Wunden und Entzündungen.“ Die Die Hintergründe zur dramatischen Situation in dem Wohnhaus in Lippstadt sind aktuell noch völlig unklar.
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Unter den sichergestellten Tieren soll es sich um auffällig viele Rassekatzen gehandelt haben. Das wirft den Verdacht auf, dass eine private Zucht möglicherweise zu einer Qual-Zucht ausartete.