Turbulent ging es zu in der Karriere von Martin Weete – und das nicht nur hinter den Töpfen. Vom Schwabenland, über Alaska, die Kanaren, das ZDF-„Traumschiff“ bis nach NRW: Er war als Koch international unterwegs. Dabei hat er nicht nur einiges gemeistert, sondern auch so manche turbulente Situation durchlebt.
Auch auf dem legendären Dampfer wurde es nicht ruhiger – doch mittlerweile hat er sich in einem Bistro in Hamm (Das Bistro im HAMTEC) niedergelassen und verwöhnt dort seine Gäste. Es brennt aber immer noch seine Abenteuerlust. Kein Wunder, dass er gerne in die Vergangenheit blickt und gegenüber DER WESTEN aus dem Nähkästchen plaudert.
Koch aus NRW: Er kochte für Udo Lindenberg und fischte mit „Berti“
Schon mit knapp 15 Jahren entschied sich Weete für seinen Karriereweg als Koch: 1987 startete er seine Lehre im Schwarzwald, „weil ich eine Announce in der Zeitung gesehen habe“. Einfach war es nicht, denn es „war militärisch. Es herrschte Zucht und Ordnung“. Doch er gab nicht auf: Martin Weete wollte seinen Traum verwirklichen und so kam es, dass ein Bericht über einen Koch auf einem Kreuzfahrtschiff „mich wirklich inspirierte“, noch größer zu träumen.
Doch bis zur Verwirklichung sollte es noch etwas dauern. Nach einigen Schritten und Stationen verschlug es ihn erstmal nach Hamburg, in das legendäre fünf Sterne „Hotel Atlantic“. Dort war er zwei Jahre tätig und kochte unter anderem für Udo Lindenberg (78) und vielen weiteren Stars.
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Doch Martin Weete wollte mehr – er wollte die Welt entdecken, denn er „hatte noch einen Traum“, offenbarte er gegenüber DER WESTEN. So entschied er sich einige Zeit später, für ein halbes Jahr nach Alaska zu gehen und dort für Angler und Jäger zu kochen. In der eisigen Landschaft sah er nicht nur „reichlich viele Elche, die über den Fluss schwimmen“, sondern auch „viele Promis“. Denn an den weit entfernten Ort reisten einige „Bayern-Scoouts und Fußball-Stars hin, um zu fischen. Das war super interessant – so hab ich tatsächlich mit Fußball-Star Hans Hubert Vogts (besser bekannt als „Berti“, 78) zusammen in einem Boot gesessen und Lachs gefangen“.

Nach diesen sechs eisigen Abenteuern verschlug es den Koch nach Spanien, Fuerteventura. Doch „in mir schlummerte immer noch das Gefühl, dass etwas fehlte“ – kein Wunder, dass er, als er im Jahr 2000 vom Bau des „Traumschiffs“ erfuhr, sofort Feuer und Flamme war. Und tatsächlich klappte es mit dem Engagement auf dem ZDF-Schiff. Für ein halbes Jahr war er auf hoher See im Einsatz.

ZDF-Dampfer war keine einfache Zeit
Dort war er zuerst Springer und arbeitete sich zum „Gardemanger“ hoch, sozusagen „der Chef für alle kalten Speisen. Vom Frühstück, über Obstkörbe und Sandwich bis zum Abendessen – man war wirklich für alles verantwortlich“. Für ihn war das keine leichte Zeit, denn er arbeitete „zwölf Stunden. Es war wirklich hartes Brot.“ Die Promis an Bord hat er da nicht wirklich wahrgenommen, die waren für ihn „nebensächlich“.
Dennoch war es schön, wie sich der Koch weiter erinnert, denn die „Crew wurde schnell zur Familie“. Doch dabei blieb es nicht, denn auf dem ZDF-Dampfer lernte er sogar seine Ehefrau kennen. Der Liebe wegen verließ er den Dampfer und nahm Abschied von der großen Reise-Lust und zog nach NRW.
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Er entschied sich somit für die besseren Arbeitszeiten im Catering und arbeitete an verschiedenen Stellen in ganz NRW, bevor er vor drei Jahren im Bistro HAMTEC begann. Dort ist er Küchenchef und versorgt Tagungsgäste und andere Besucher.
Vermissen tut der Koch aus NRW sein Leben in der großen weiten Welt nicht. Für ihn ist klar: „Familie steht ganz oben“. Ob es jetzt, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, wieder in die Welt geht, bleibt offen: „Man weiß ja nie, was noch kommt.“ Es bleibt also spannend.