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NRW: Mädchen auf Klassenfahrt gestorben – Vater nach Gerichts-Beschluss außer sich

Emily aus NRW musste bei einer Klassenfahrt in London sterben. Ihr Vater zeigte zwei Lehrer an. Ein Gerichtsbeschluss macht ihn fassungslos.

NRW
u00a9 IMAGO / Panthermedia

Warum werden Fahndungsfotos so spät veröffentlicht?

Wenn die Polizei Fahndungsfotos veröffentlicht, sind oft Wochen seit der Tat vergangen. Wann darf die Polizei Fahndungsfotos veröffentlichen? Und warum dauert das so lange?

Dieser Fall hat im Herbst 2019 bis über die Grenzen von NRW hinaus für Aufsehen gesorgt. Damals musste das 13-jährige Mädchen Emily aus Mönchengladbach auf einer Klassenfahrt in London sterben. Mitschüler erhoben damals schwere Vorwürfe gegen die mitgereisten Lehrerinnen aus NRW (mehr hier).

Emilys Vater erstattete Anzeige. Die Staatsanwaltschaft klagte daraufhin zwei Pädagoginnen wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen an. Dreieinhalb Jahre später sorgt eine Entscheidung des Landgerichts Mönchengladbach für Fassungslosigkeit bei den Hinterbliebenen.

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NRW: Schwere Vorwürfe gegen Lehrer nach Tod auf Klassenfahrt

Emily war Diabetikerin (Typ 1), musste deswegen ihr Leben lang Insulin spritzen. Fern der Heimat ging es der 13-Jährigen damals schlecht. Sie soll sich damals bereits am Ankunftstag übergeben haben. Weil es ihr zunehmend schlechter ging, sollen die besorgten Mitschüler ihre Lehrerinnen um Hilfe gebeten haben.

Doch die hätten sich nicht um Emily gekümmert. Erst am Abreisetag sollen sie nach der 13-Jährigen geschaut haben. Zu dem Zeitpunkt sei das Mädchen nicht mehr in der Lage gewesen, sich aufzurichten. Erst dann sei ein Rettungswagen bestellt worden. Doch das medizinische Personal konnte nichts mehr für die 13-Jährige tun.

Gericht in NRW lehnt Prozess-Auftakt ab

Für das Landgericht Mönchengladbach steht fest: Die beiden angezeigten Lehrerinnen verletzten gleich in mehrfacher Hinsicht ihre Aufsichtspflichten. Dennoch lehnte das Gericht die Eröffnung eines Prozesses ab. Zur Begründung hieß es, dass dies jedoch nicht die Ursache für den Tod des Mädchens gewesen sei.

Die zuständigen Richter kamen zu dem Schluss, dass für einen Laien nicht sicher feststellbar gewesen sei, dass es sich um einen medizinischen Notfall handle.


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„Diese Entscheidung kann ich nicht akzeptieren. Sie räumen ein, dass Fehler passiert sind und das soll nicht ausreichen? Da läuft doch was falsch“, sagte der fassungslose Vater im Gespräch mit der „Bild“. Sein Anwalt habe bereits Beschwerde gegen die Entscheidung des Gerichts eingereicht.