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NRW: Über 100 Straftaten seit Beginn des Ukraine-Kriegs – Reul sieht Täter auf „beiden Seiten“

NRW: Über 100 Straftaten seit Beginn des Ukraine-Kriegs – Reul sieht Täter auf „beiden Seiten“

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NRW-Innenminister Herbert Reul ist sauer. Grund dafür sind die Straftaten, die es seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Bundesland gegeben hat. (Archivbild) Foto: IMAGO / Political-Moments

Es ist fast drei Wochen her, dass Russland die Ukraine angegriffen hat. Seitdem tobt dort der Krieg. Viele Menschen flüchten, suchen Schutz in Deutschland und anderen Ländern.

Die Welle der Hilfsbereitschaft in Deutschland und in anderen Ländern ist riesig. Doch es gibt auch Schattenseiten. Denn die Sicherheitsbehörden verzeichneten seitdem allein in NRW 121 Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu stehen scheinen. Innenminister Herbert Reul sieht die Täter auf „beiden Seiten“.

NRW: Diese Entwicklung macht Reul wütend

Beleidigungen, Bedrohungen, Sachbeschädigungen, Volksverhetzungen – die Liste der Straftaten ist lang. Für besonderes Entsetzen sorgte die mutmaßliche Vergewaltigung einer geflüchteten jungen Frau auf einem Hotelschiff, das in Düsseldorf am Rheinufer liegt. Zwei Verdächtige waren nach der Tat vom 6. März festgenommen worden (mehr liest du hier).

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Das ist Herbert Reul:

  • geboren am 31. August 1952 in Langenfeld, seit 1971 CDU-Mitglied
  • von 2004 bis 2017 Mitglied des EU-Parlaments
  • im Juli 2013 hat er als einer der ersten westlichen Politiker seit den Atomtests Nordkorea bereist
  • seit dem 30. Juni 2017 NRW-Innenminister
  • gilt als harter Hund, der sich im Kampf gegen Clan-Kriminalität in NRW auch bundesweit einen Namen gemacht hat

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In Essen und Düsseldorf habe es Farbschmierereien an russisch-orthodoxen Kirchen gegeben. In Düsseldorf wurde ein Auto mit ukrainischem Kennzeichen beschädigt. Ein russischer Fernfahrer in Gelsenkirchen berichtete von vier Ukrainern, die seine Reifen zerstechen wollten.

NRW-Minister Reul sauer: „Es kann nicht angehen“

Reul verurteilte die Straftaten scharf und kündigte konsequentes Vorgehen von Polizei und Sicherheitskräften an: „Ich sage klar: Es kann nicht angehen, dass Konflikte hier ausgetragen werden und Unschuldige attackiert werden oder zu Schaden kommen. Wir sollten uns alle bewusst machen, wie glücklich wir uns schätzen können, in Frieden und in einer gut funktionierenden Demokratie zu leben.“ (dpa)

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>>> DER WESTEN hat mit Andrea Kothen von der Menschenrechtsorganisation „Pro Asyl“ darüber gesprochen, wie so etwas wie die mutmaßliche Vergewaltigung auf dem Hotelschiff in Düsseldorf passieren kann. Was sie sagt, liest du hier.