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NRW prüft geheime Bunker – und will sie wieder einsatzbereit machen

In NRW gibt es aktuell keinen nutzbaren Bunker gegen einen Bombenangriff. Das könnte sich demnächst ändern.

u00a9 Fabian Strauch/dpa

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Der Krieg in der Ukraine, der seit 20. Februar 2022 wütet, macht auch die Menschen in Deutschland immer besorgter. Auch wenn die Angst vor möglichen Bombenangriffen derzeit unbegründet erscheint, prüft NRW jetzt dennoch seine verfügbaren Bunker.

Erst kürzlich wurde in einem Bunker in Dortmund eine irre Entdeckung gemacht. Darin wurde ausgerechnet eine alte Kneipe gefunden (wir berichteten). Wie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) bestätigt, gibt es derzeit allerdings keine betriebsbereiten öffentlichen Schutzräume. Das könnte sich in NRW aber schon bald ändern, wenn es nach der Bundesregierung geht.

NRW zählt 40 potenzielle Bunker

Denn seit Beginn des Ukraine-Krieges hat das Bundesministerium veranlasst, die verfügbaren Bunker ausfindig zu machen und zu prüfen, ob und mit welchem Aufwand man diese wieder funktionsfähig machen könnte. Eine im März diesen Jahres erfolgte Bestandsaufnahme ergab, dass eine Reaktivierung aller Bunker möglich sei. In welchem Umfang hänge vom geforderten Schutzniveau ab.

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In NRW gibt es derzeit rund 40 Bunker, die man wieder einsatzbereit machen könnte. Im Regierungsbezirk Düsseldorf sind es insgesamt 18, im Regierungsbezirk Arnsberg 12 und im Bezirk Köln 10. Bundesweit existieren knapp 600 potenzielle Schutzräume. Doch das reiche „bei weitem nicht aus, um eine flächendeckende Bevölkerungssicherheit zu gewährleisten“, so Heike Hollunder, Bunkerexpertin und Leiterin des Dokumentationszentrums im ehemaligen „Regierungsbunker“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Bunker in Essen stillgelegt und verfüllt

Viele Städte haben ihre Bunker nach dem Zweiten Weltkrieg stillgelegt und zum Teil sogar verfüllt. So etwa die Stadt Essen, die rund 1.300 Luftschutzanlagen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zählte. Von 19 Hochbunkern befänden sich nur noch zwei in städtischem Eigentum und auch diese seien nicht mehr intakt, erklärte die Stadt.


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Auch der in den 1960er Jahren extra gebaute Bunker für die NRW-Landesregierung in Urft in der Eifel ist ebenfalls schon lange Geschichte. Bereits 1993 hatte das Land ihn als Ausweichsitz für Krisenzeiten aufgegeben. Er wurde an einen privaten Geschäftsmann verkauft und 2009 als Dokumentationsstätte neu eröffnet. (mit dpa)