Sie sind jung, intelligent und wissen genau was sie wollen: Am Donnerstag stehen Niklas Hagemeier vom Helmholtz-Gymnasium in Essen und Susanne Romanowski vom Märkischen Gymnasium in Hamm beim Finale von „Jugend debattiert“ im Düsseldorfer Landtag am Rednerpult.
Hamm/Essen (dapd-nrw). Sie sind jung, intelligent und wissen genau was sie wollen: Am Donnerstag stehen Niklas Hagemeier vom Helmholtz-Gymnasium in Essen und Susanne Romanowski vom Märkischen Gymnasium in Hamm beim Finale von „Jugend debattiert“ im Düsseldorfer Landtag am Rednerpult. Dort wollen sie einen möglichst sachlichen Schlagabtausch mit sicher vorgetragenen Argumenten abliefern und so ihr rhetorisches Talent beweisen. Die Sieger fahren im Sommer zum Bundesfinale nach Berlin.
2011 wurde der Wettbewerb vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau ins Leben gerufen. Er soll zum Mitreden und Mitgestalten in der Politik anregen und zudem die sprachliche und politische Bildung der jungen Menschen fördern.
Schülerpraktikum in einer Großkanzlei
Es komme nicht darauf an seinen Gegner zu überzeugen oder gar „fertig zu machen“, sagt der 15-Jährige Niklas. Viel wichtiger sei es, eine gute Debatte zu führen. Sich mit verschiedenen Meinungen auseinanderzusetzen und für diese zu argumentieren sei dabei besonders spannend. Vor kurzem absolvierte der Schüler ein Schülerpraktikum in einer Großkanzlei. Nach der Schule will der Neuntklässler mit Zahnspange Jura studieren.
Auch Susanne gefällt beim Debattieren, „dass man auch Positionen vertreten muss, hinter denen man selbst gar nicht steht“. Die 17-Jährige rede schon immer gerne. Außerdem sei sie „literarisch aktiv“. Weil sie viel besser lesen konnte als ihre Mitschüler, übersprang sie die erste Schulklasse. In ihrer Freizeit schreibe sie Lyrik und etwas Prosa und stelle diese auf Lesungen und Poetry-Slams vor. Nach dem Abitur in diesem Jahr will sie Sprachwissenschaften in Dortmund studieren.
Dass sie beim Debattieren nebenbei lernt zu recherchieren und sich besser auszudrücken sei nicht nur hilfreich für „Jugend debattiert“, erzählt die Nachwuchs-Rednerin. „Auch fürs Berufsleben wird es eine große Hilfe sein.“ Angst vor Leuten zu sprechen habe sie keine. Trotzdem sei sie vor einer Debatte unglaublich nervös. „Da bin ich kurz vorm Kollaps.“
„Ich möchte später mal Karriere machen“
Niklas berichtet, er habe durch das Debattieren gelernt ruhig zu bleiben. Außerdem habe er „extrem viel Selbstvertrauen“ erhalten. Das könne er auch bei Diskussionen auf dem Schulhof anwenden. „Wer ruhig bleibt, gewinnt und wer sich nicht im Griff hat der verliert.“
Niklas Vater ist Manager einer großen Computerfirma. Von ihm hat er gelernt, wie wichtig es ist, überzeugen und gut reden zu können. „Ich möchte später mal Karriere machen.“ Da sei es nun einmal wichtig sich selbst gut präsentieren zu können und selbstbewusst aufzutreten. Wie er auf ein Argument etwa zur Finanzierbarkeit eines Projekts reagieren würde, weiß Niklas schon jetzt: „Es ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder“.
Wenige Stunden vor dem großen Finale feilt Susanne an der perfekten Präsentation. „Meine Gestik ist glaube ich relativ hektisch. Da könnte ich noch ein bisschen mehr Ruhe hereinbringen.“ Dann würden ihre Argumente noch stärker betont, ist sie sich sicher. Damit sie dies am Donnerstag in den Griff bekommt, will sie einen Stift in der Hand halten. „Das haben wir bei einem Rhetorikseminar gelernt.“
dapd
2013-03-13 06:10:14.0