- Polizisten im Revier klagen über Gewalt und offene Anfeindungen auf der Straße
- Insbesondere Mitglieder von Familien, die aus dem Libanon stammen, zählen die Beamten zu den auffälligen Personengruppen
- Um die Strukturen der Libenesen-Clans zu entschlüsseln, hat das LKA ein neues Projekt gestartet
Düsseldorf.
Schüsse auf offener Straße, Drogenhandel und Massenschlägereien: In der Vergangenheit sind Mitglieder libanesischer Familien-Clans immer wieder ins Visier der Polizei geraten.
Mittlerweile hat das LKA eine eigene Sondereinheit etabliert, um die Strukturen innerhalb der Familien besser zu verstehen. Das Projekt nennt sich „KEEAS“. Das steht für „Kriminalitäts- und Einsatzbrennpunkte geprägt durch ethnisch abgeschottete Subkulturen.“
Kriminelle Netzwerke entschlüsseln
In dem von der EU geförderten Auswertungsprojekt werden in den nächsten zwei Jahren vier Beamte eingesetzt. „Die Kollegen sollen unter wissenschaftlicher Begleitung Daten aus polizeilichen Einsätzen zusammentragen“, erklärt LKA-Sprecher Frank Scheulen.
Die Sondereinheit will herausfinden, welche Teile der Familien straffällig werden. „Denn in den Clans sind längst nicht alle Mitglieder kriminell“, betont Scheulen.
Internationale Kooperation
Neben der Identifizierung von Drahtziehern und gewaltbereiten Gruppen soll die Sondereinheit Strategien zur Zerschlagung krimineller Netzwerke erarbeiten.
Weiter soll herausgefunden werden, aus welchen ethnischen Gruppen die Familien sich zusammensetzen und warum sich einzelne Clans gegenseitig bekämpfen. Dazu soll auch ein internationaler Austausch mit Kollegen aus anderen europäischen Ländern stattfinden.
Realistisches Konzept
Später sollen die Beamten ihre Kollegen darin schulen, welche Präventions-Strategien eine Gewalt-Eskalation im Einsatz verhindern können.
Wie aus einer Prognose des LKA hervorgeht, werde das neue Projekt die organisierte Kriminalität nicht vollständig ausmerzen können. Ziel sei es vielmehr, insgesamt bessere Rahmenbedingungen zur Verbrechensbekämpfung zu erarbeiten.
(ak)
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