Köln.
Etwa 14.000 Menschen zogen am Samstag durch Köln um gegen den türkischen Militäreinsatz gegen kurdische Stellungen in Nordsyrien zu demonstrieren.
Doch gegen 14:45 löste die Polizei den Demonstrationszug auf. Die Demonstranten hatten Fahnen des in der Türkei inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan hochgehalten. Hinzu kam Sprechchöre wie „Terrorist Erdogan“ gegen den türkischen Präsidenten.
Kurden-Demo in Köln: Darum löste die Polizei den Protestzug auf
Deshalb, so die Polizei, entschied man sich wegen „massiver und fortlaufender Verstöße“, die Demonstration aufzulösen.
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Für diese Entscheidung erntete die Polizei heftige Kritik von Linken-Chefin Katja Kipping. Die 40-jährige Parteivorsitzende nahm ebenfalls am Demonstrationszug teil. „Die Entscheidung der Einsatzleitung die Demonstration für Afrin aufzulösen ist ein Kniefall vor Erdogan“, so Kipping via Twitter. Afrin ist eine von Kurden kontrollierte Stadt in Nordsyrien – und das Ziel der türkischen Offensive.
NRW-Innenminister zeigt wenig Verständnis
Diese Äußerung der Politikern provozierte offenbar eine Reaktion von NRW-Innenminister Herbert Reul, dem obersten Chef der Kölner Polizei. Über den Twitter-Account des Innenministeriums ließ er ausrichten: „Dass die Vorsitzende der Linken der Polizei in den Rücken fällt, ist inakzeptabel. Die Auflösung der Versammlung war kein Kniefall vor Erdogan. Die Lage in Köln war ein Ernstfall für den Rechtsstaat.“
Die Meinung der Nutzer zu dieser Frage war gespalten. Eine Mehrheit zeigte allerdings Verständnis für Kippings Kritik: „Was hat der NRW-Innenminister für ein Rechtsverständnis, wenn Entscheidungen der Polizei nicht kritisiert werden dürfen? Es scheint besorgniserregend eng verwandt zu sein mit dessen, der den Anlass für die Demonstration gesetzt hat“, so ein Nutzer.
„Die Polizei hat richtig gehandelt“
Allerdings fand auch Reuls Position Unterstützer: „Gibt es ein deutsches Thema, welches Linke Grüne nicht mit Erdogan verknüpfen? Nein! Die Polizei hat richtig gehandelt, Gesetze Verbote sind zum durchsetzen da! Unsere Polizei ist kein Spielball der Politik!“
(mit dpa)