Wie lange hat diese bemitleidenswerte Katze bloß leiden müssen? Diese Frage stellen sich die Tierpfleger aus dem Tierheim Moers seit Montag (8. April) immer wieder. An diesem Tag kam Samson in die Einrichtung.
Eine Woche vor seinem 17. Geburtstag ließen seine Besitzer ihn ziehen, weil sie sich altersbedingt nicht mehr um ihn kümmern konnten. Direkt bei seiner Ankunft machten die Mitarbeiter aus dem NRW-Tierheim eine schlimme Entdeckung nach der nächsten.
Katze landet sterbenskrank in NRW-Tierheim
Erst fiel den Tierfreunden eine walnussgroßes Ei an der linken Halsseite auf. Hinzu kam ein deformierter Kiefer und Blut im Speichel. Bei der tierärztlichen Untersuchung kam heraus, dass von den Backenzähnen nichts als kleine Stummel übrig geblieben waren. Alle sind sich sicher: Kater Samson muss extreme Schmerzen gehabt haben – und das schon seit langer Zeit.
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Gemeinsam mit den Tierärzten entschieden die Tierheim-Verantwortlichen, das arme Geschöpf einzuschläfern. „Sein Kiefer war von Tumoren zerfressen und es gab weder die Option einer symptomatischen geschweige denn einer ursächlichen Behandlung.“
NRW-Tierheim „zutiefst erschüttert“
„Neben diesen Fakten sind wir zutiefst erschüttert und auch wütend“, geben die Mitarbeiter des Moerser Tierheims Einblick in ihr Seelenleben. Sie können nicht verstehen, dass niemand für den gesundheitlichen Zustand des Katers Verantwortung übernommen hat. Zwar haben die Tierfreunde im Hinterkopf, dass die Halter altersbedingt zuletzt nicht mehr in der Lage waren, sich um Samson zu kümmern. Doch der Kater habe nach Einschätzung aller nicht erst seit ein paar Wochen oder Monaten gelitten.
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Die letzte Impfung liege 12 Jahre zurück. Wie oft der Kater in der Zwischenzeit bei einem Tierarzt war, lasse sich nicht klären. Es sei aber definitiv nicht oft genug gewesen. „Solche Vorfälle häufen sich zunehmend und das Ausmaß der Verantwortungslosigkeit ist eigentlich nicht zu ertragen“, schlägt das NRW-Tierheim Alarm.
Die Zahnprobleme des Katers seien auch älter als die massive Kostenerhöhung beim Tierarzt. „Bei den Fällen, die uns derzeit begegnen, geht es nicht um finanzielle Möglichkeiten, sondern um Vernachlässigung“, sprechen die Verantwortlichen Klartext. Fälle wie diese mache alle Beteiligten nicht nur wütend, sondern koste ihnen auch extrem viel Kraft. Für Samson muss man froh sein, dass seine Leidenszeit endlich beendet worden ist.