Irrer Fall aus NRW: Junge (12) muss Bußgeld zahlen, weil er einen Pizzakarton im Mülleimer entsorgte!
Ein Jugendlicher entsorgte einen Pizzakarton in einem Mülleimer
Dafür kassierte er vom Ordnungsamt ein Verwarngeld von 10 Euro
Auf Facebook sorgt der Vorfall für mächtig Wirbel
Attendorn.
Es ist eine völlig skurrile Geschichte, die sich momentan im beschaulichen Attendorn im Süden des Sauerlands abspielt. Dort kassierte Levin (12) ein Ordnungsgeld von zehn Euro, weil er fälschlicherweise einen Pizzakarton in einen öffentlichen Mülleimer gestopft hatte.
Der Junge hatte im Auto seiner Mutter eine Pizza gegessen. Seine Mutter entschloss sich, an einer Bushaltestelle zu halten. Dort steckte Levin den Pappkarton in einen Mülleimer.
Ein Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamts beobachtete ihn, stellte einen Strafzettel aus und kassierte die zehn Euro Ordnungsgeld. Zusätzlich soll der Stadtwächter der Mutter gedroht haben, sie für das Parken auf der Bushaltestelle zu verwarnen, wenn die zehn Euro nicht bezahlt werden.
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Hausmüll darf nicht in öffentlichen Mülleimern entsorgt werden
Das Vergehen von Levin: Verpackungen gelten als Hausmüll und dürfen somit nicht in öffentlichen Mülleimern entsorgt werden. Eine eigentlich sinnvolle Maßnahme. Denn so soll verhindert werden, dass die kleinen Mülleimer durch größere Mengen Hausmüll verstopft werden. Im Fall des kleinen Levins ist das jedoch eine sehr harte Regelauslegung.
Nach Angaben des Attendorners Ordnungsdezernenten Christoph Hesse gegenüber der „“, hat der Mitarbeiter des Ordnungsamts richtig gehandelt. Das Ortsrecht sehe vor, dass Hausmüll nicht in Müllbehältern an öffentlichen Flächen eingeworfen werden darf.
Mittlerweile hat die Stadt allerdings eingeräumt, dass ein einziger Pizzakarton in einem öffentlichen Mülleimer nicht unter die Kategorie Hausmüll fällt.
Die Stadt überlegt nun sogar, die Straßenordnung und Abfallenentsorgungssatzung zu überarbeiten.
Fall schlug hohe Wellen bei Facebook
Zuerst hatte der Fernsehsender „Sat.1“ darüber berichtet. Darauf hatte der Post bei Facebook große Wellen geschlagen. (mb)