An den warmen Tagen zieht es viele Besucher zur Wasserski-Anlage nach Xanten. Der Sport erfordert einiges an Körpergefühl und ist nichts für Wassermuffel
An Rhein und Ruhr.
Fast wie im Winter – heißt es auch im Sommer: ab auf die Skier. Oder auf das Board. Dieses Mal allerdings geht es in das kühle Nass der Xantener Südsee. Denn gerade jetzt in den Sommerferien zieht es viele Besucher zur Wasserski- und Wakeboard-Anlage des Freizeitparks Xanten (FZX). Und für „Neulinge“ wie mich sind die Bretter eine ganz schöne Herausforderung.
Bevor es aber rausgeht auf die Bretter, die auch hier fast schon die Welt bedeuten, geht es zu Karin, der „guten Seele“ der Anlage, wie Lennart Kühl, FZX-Mitarbeiter, schmunzelnd erklärt. Denn bei ihr im Vorraum wird erst einmal ein kleines Filmchen gezeigt. „Das ist mittlerweile bei uns Pflicht. Vorher haben wir alles am Skischrank erklärt, jetzt haben wir alles als Video. Das ist auch in eine Absicherung für uns“, sagt Lennart Kühl.
Und er hat recht: In dem Film wird alles erklärt, was man grob über Wasserskifahren wissen muss. Erster Schritt: Schwimmweste anlegen. Danach müssen die Skier einmal in Wasser getaucht werden, um ein leichteres Anziehen zu ermöglichen.
Ist dieser einfache Teil absolviert heißt es, besonders aufpassen – denn die Startvorbereitungen klingen leichter und hören sich einfacher an, als es später schließlich in der Praxis der Fall ist. In die Hocke gehen, Arme lang lassen, erst sich aufrecht hinstellen, wenn man sich sicher fühlt. Für eine Kurve das Gewicht verlagern. Soweit, so gut.
Übung macht den Meister – auch beim Wasserski
Auf dem See sieht das aber dann gar nicht mehr so einfach aus. Die ersten Startversuche fallen vielen schwer und auch für mich geht es mit einem eleganten „Köpper“ erst einmal geradewegs ins Wasser. Denn die Anlage zieht mit einem gewaltigen Ruck nach vorne – und wer da kein Körpergefühl oder einfach nur den falschen Stand hat, landet mit einem lauten ‘Platsch’ im Wasser. Die Devise heißt: nicht aufgeben. Schließlich gilt hier wie woanders auch: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – auch wenn er da natürlich im Wasser gut gelandet wäre.
Leichter fällt es natürlich denen, die vorher schon mal auf Brettern unterwegs waren – Skifahrer oder Snowboarder zum Beispiel. Oder auch Skateboarder, wie Lennart Kühl erklärt. „Sie bringen ein natürliches Gefühl für das Fahrgerät mit. Sie wissen bereits, wie sie sich hinstellen und ihr Gewicht verlagern müssen“, so Kühl. Und Schwimmen sollte man natürlich können. Am Startpunkt der Strecke steht Lennart Kühl mit Tipps zur Verfügung. Auch die anderen „Hebler“ – sie bedienen die Anlage – schauen sich die Gäste gut an und geben hier und da Hilfestellungen. Auch mein Problem ist schnell gefunden. „Du hältst dich an der Stange fest und wenn es nach vorne zieht, lässt du dich nach hinten fallen. Das darf aber nicht passieren. Versuch weiter unten zu bleiben und dich nicht zurückfallen zu lassen“, rät Kühl. Gar nicht so einfach. Auch die nächsten zwei Versuche laufen nicht optimal – ich teste den Geschmack der Xantener Südsee.
Aber dann – tatsächlich und nach fast verlorenen Glauben – bleibe ich am Start stehen. Wasser spritzt, aber von den Seiten, der Fahrtwind fegt mir durch die Haare – und zack, kommt die Kurve. Na ja, zumindest bis dahin geschafft. Und auch Lennart Kühl ist ein bisschen stolz. „Gut gemacht. Beim nächsten Mal geht’s weiter. Und Hauptsache, es hat Spaß gemacht.“ Ja, das hat es – auch wenn der Muskelkater am nächsten Tag nicht gerade feierlich ist.