Du willst dir einen Hund anschaffen, weißt aber nicht, an wen du dich in NRW wenden kannst? Dann bist du hier genau richtig. Denn der Tierschützer Stefan Klippstein hat ein paar Tipps für dich – und auch eine dringende Warnung.

Er rät davon ab, im Internet nach einem Hund zu suchen. Besonders auf einer Seite könnten auch Kaufinteressierte aus NRW ihr blaues Wunder erleben, wie der Experte gegenüber DER WESTEN verrät.

Hund in NRW: Du möchtest dir einen Vierbeiner kaufen? Experte rät DAVON ab

Es gibt unterschiedliche Wege, über die du dir einen eigenen Hund oder auch einen Welpen zulegen kannst. Entweder du suchst dir einen Züchter oder fragst im Tierheim nach. Aber auch online werden immer mehr Hunde angeboten. Wie seriös diese Anzeigen jedoch sind, da hat der Tierschützer Stefan Klippstein seine Zweifel. Denn oft würden sich dahinter illegalen Welpenhändler verstecken. Eine ganz wichtige Rolle für den illegalen Welpenhandel spiele der Online-Verkauf. Vor allem auf Ebay würde immer wieder mit günstig angebotenen Welpen gelockt, da spricht Klippstein aus Erfahrung.

Zu seinem täglichen Brot gehört das Durchforsten von Online-Plattformen wie Ebay, hier sei der „Umschlagplatz“ für den illegalen Welpenhandel. „Die Chance, dass du da bei einem Welpenhändler landest, liegt bei 80 Prozent“, das ist für Klippstein klar. Das erkennt er meist schon an der Anzeige: Rechtschreibfehler, keine Erwähnung des Muttertiers und unstimmige Fotos. Und beim Herstellen des Kontaktes seien die Händler möglichst schnell, damit sie direkt den nächsten Welpen verkaufen können und die Käufer keine Zeit haben, nochmal drüber nachzudenken.

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Oft würde sie auch direkt aus dem Kofferraum ihres Autos heraus verkaufen – auf dem Weg zum nächsten Deal. Der Händler „übergibt die Welpen auf der Straße wie eine Pizza“, zieht Klippstein den Vergleich. Da werden auch keine Fragen gestellt, wohin das Tier eigentlich gebracht wird, ob der Käufer sich wirklich gut darum kümmern kann oder überhaupt dafür geeignet ist.

Hund in NRW: Illegaler Welpenhandel über Ebay! SO schlimm ergeht es den Tieren

Der Tierschützer macht es sich daher selbst zur Aufgabe, nach solchen Anzeigen zu suchen, stellt Kontakt mit den Händlern her und verabredet sich zu Scheinkäufen. Sobald er merkt, der zu verkaufende Welpe ist krank, offensichtlich noch keine 15 Wochen alt und vermutlich illegal nach Deutschland gekommen, alarmiert er sofort die Polizei.

Welpen müssten mindestens acht Wochen bei ihrer Mutter bleiben, so Klippstein. Mittlerweile sei es sogar Konsens, die Tierfamilie eher zehn bis 12 Wochen zusammenzuhalten. Das wäre bei diesen Händlern auf Ebay nicht der Fall, ebenso würden diese mit den Welpen absolut tierunfreundlich umgehen. „Der weiß nicht einmal, was eine Wiese ist“, veranschaulicht Klippstein das Schicksal eines Welpen, der in das System des illegalen Welpenhandels hineingeboren wird. Die Folgen seien unsichere, immunanfällige Hunde mit starken Verlustängsten und Krankheiten. „Die meisten sterben“, sagt der Tierschützer traurig. Wer überlebe, sei „auf Lebzeiten verhaltensgestört“. „Sie kaufen quasi eine vierbeinige Apotheke“, macht Klippstein klar.

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Der Haushund als Begleiter des Menschen:

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Darum warnt Klippstein vor dubiosen Anzeigen bei Ebay oder Ebay Kleinanzeigen. Erkennen kannst du die häufig an Rechtschreibfehler oder an fehlenden Angaben über das Muttertier. Oft passen auch die Bilder nicht mit dem Beschreibungstext zusammenpassen. Die Händler würden diese häufig einfach aus dem Internet beziehen, beobachtet der Tierschützer. Kaufinteressierte sollten sich daher selbst die Frage stellen: „Wie wirkt die Anzeige an sich?“. Und auch wenn sie das Tier dann vor sich haben, sollten sie sich ganz genau schauen, wie das Tier aussieht, ob es gesund ist.

Hund in NRW: Du möchtest dir einen Welpen kaufen? Tierschützer gibt Tipps

Ständig melden sich Menschen bei Klippstein über Facebook oder Instagram, die auf Händler reingefallen sind oder dubiose Anzeigen in Online-Portalen finden. „Jeden Tag mindestens zwei Meldungen“ berichtet Klippstein. „Man merkt, dass die Leute wachsam werden“, darüber freut sich der Tierschützer.

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Nichtsdestotrotz will er denjenigen, die sich einen Welpen anschaffen wollen, eines ans Herz legen. „Auf keinen Fall bei Ebay einen Hund suchen.“ Da ist der Tierschützer strikt. Das Risiko, dass man damit den illegalen Welpenhandel unterstütze, sei einfach zu groß. Grundsätzlich würde er keine Hunde beim Online-Händler kaufen und schon gar nicht direkt von der Straße. „Der Hund und der Besitzer leiden beide. Ich kann nur davon abraten.“

Stattdessen rät er zum örtlichen Tierheim, „das ist immer das Beste“. Dort werde man ausführlich beraten, die Hunde würden tierärztlich untersucht und sollten im Nachhinein noch Fragen offen sein oder Probleme auftreten, hätte man jemanden, an den man sich wenden könne. „Tierheimmitarbeiter haben nicht den Druck, den Hund an den Mann zu bringen“, weiß Klippstein. Außerdem seien die Tierheime sowieso voll. „Wir brauchen weniger Hunde, statt mehr“, meint er.

Mehr über den illegalen Welpenhandel und die Welpenfabriken direkt hinter der Grenze von NRW, erfährst du hier >>> (mbo)