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Grenzkontrollen in NRW: Polizei geht dicker Fisch in Netz – was er macht, ist lebensgefährlich

Bei den Grenzkontrollen in NRW hat die Bundespolizei auf der A44 einen Schleuser geschnappt. Was er tat, war lebensgefährlich!

© IMAGO/Funke Foto Services/ Arnulf Stoffel

Faeser führt "erweiterte" Kontrollen an Grenzen zu Polen und Tschechien ein

Nancy Faeser (SPD) verstärkt die Kontrollen der Bundespolizei an den Grenzen zu Polen und Tschechien - stationäre Grenzkontrollen - wie von der Union gefordert und in Bayern seit 2015 Realität - lehnt die Bundesinnenministerin aber weiter ab.

Seit mehr als einem Monat kontrolliert die NRW-Bundespolizei wieder die Grenzen zu den Nachbarländern Belgien und Niederlande. Mit der Maßnahme will die Bundesregierung nach eigenen Angaben die illegale Migration eindämmen.

In den ersten Wochen hagelte es Kritik, weil viele daran zweifelten, dass die Grenzkontrollen in NRW in ihrer jetzigen Form Wirkung zeigen (mehr dazu hier >>>). Ein Fall vom Wochenende zeigt, dass der Bundespolizei durchaus dicke Fische ins Netz gehen können.

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Grenzkontrollen in NRW: Polizei schnappt Schleuser

Am Samstag (26. Oktober) geriet ein Mann (24) ins Visier der Ermittler. Der 24-jährige Inder fuhr mit seinem Transporter rasant über die A44 von Belgien nach NRW. Der Mann war so schnell unterwegs, dass eine Streife der Bundespolizei ihn erst mehrere Kilometer nach dem ersten Blickkontakt stellen konnte. Als die Beamten ein Blick ins Innere des Fahrzeugs warfen, trauten sie ihren Augen kaum.


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Denn auf den Rückbänken des Transporters saßen jeweils fünf Personen, zwei weitere auf dem Beifahrersitz. Selbst hinten im Kofferraum kauerten Menschen. Insgesamt befanden sich in dem Wagen 16 statt maximal zugelassenen 9 Personen – keiner von ihnen konnte sich ausweisen, weswegen die Beamten sofort von einer Schleuserfahrt ausgingen.

Schleuser mit billiger Ausrede

Der indische Fahrer gab jedoch stattdessen an, dass es sich bei den 15 Mitfahrern ausnahmslos um Freunde handle, die er kostenlos umherfahre. Die Aussagen der Insassen sollten seine Version allerdings nicht bestätigen. Deshalb leitete die Polizei ein Verfahren wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen oder schwerer Gesundheitsgefährdung ein. Der 24-Jährige sitzt bereits in Untersuchungshaft.


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Die nach Deutschland geschleusten Personen wurden nach Prüfung ihres Aufenthaltsstatus nach Belgien zurückgewiesen oder bei Antrag auf Asyl zur zuständigen Ausländerbehörde weitergeleitet. Ein Notarzt musste trotz der lebensgefährlichen Fahrweise des Schleusers zum Glück nicht anrücken.