Seit Jahren wird um die Sondermülldeponie Eyller Berg in Kamp-Lintfort gerungen. Jetzt baut Umweltminister Johannes Remmel zusätzlichen Druck auf. Er ließ ein Verfahren einleiten, nach dem der Betreiber keinen weiteren Müll mehr auf der Deponie abladen darf. Damit wäre die Anlage lahmgelegt.
Kamp-Lintfort.
Im langjährigen Streit um die Sondermülldeponie Eyller Berg in Kamp-Lintfort macht Minister Johannes Remmel (Grüne) Druck. Die Umweltbehörden bereiten eine Untersagungsverfügung vor. Der Betreiber, ein Tochterunternehmen der Ossendot-Gruppe, soll keinen weiteren Müll mehr einbringen können – die Deponie wäre damit lahmgelegt. Das Verfahren wurde nach Informationen dieser Zeitung jetzt offiziell eingeleitet. Der Betreiber bekam eine Anhörung zugestellt. Ihm bleibt aber der Weg zum Gericht.
In einem Schreiben an Bürgermeister Christoph Landscheidt (SPD) betont der Minister, dass er mit Landscheidt auf einer Linie liege: „Die Deponie soll so schnell wie möglich geschlossen werden. Und es meine Absicht in einem zügigen und rechtssicheren Verfahren zu diesem Ziel zu gelangen.“
Mediationsprozess hatte zu keinem Ergebnis geführt
Remmel bedauerte, dass der von einem Gericht eingeleitete Mediationsprozess noch zu keinem belastbaren Ergebnis geführt habe. „Auch ich bin damit sehr unzufrieden“, heißt es in dem Brief, der der Redaktion vorliegt. Einen Abbruch der Mediation hält Remmel gleichwohl für falsch – „das würde unserem gemeinsamen Ziel, den Betrieb der Deponie so schnell wie möglich zu beenden, nicht entgegenkommen, sondern ins Gegenteil kehren“, heißt es.
Um den Eyller Berg wird seit Jahren gerungen. In der ehemaligen Kiesgrube werden Hausmüll, aber auch hochgiftige Industrieabfälle gelagert. Bei Untersuchungen wurden Schwermetalle im Blut von Anwohnern entdeckt. Der Betreiber der Deponie beruft sich auf eine Genehmigung aus den 60-er Jahren.