Der drei Jahrzehnte währende, Milliarden teure Flussumbau könnte damit gefeiert werden. Emschergenossenschaft und Städte prüfen Bewerbung für das Jahr 2020.
Zukunftsmusik, gar nicht mehr so fern: Im Jahr 2020 biegt der Emscherumbau auf die Zielgerade ein. Hält der Zeitplan weiterhin, wird sich der einst komplett begradigte Fluss dann von Holzwickede im Osten bis nach Dinslaken schlängeln. Der Beton an den Ufern wird fort sein, stattdessen hat die Natur Platz. Und das Abwasser einer ganzen Region verpestet nicht mehr den Fluss, sondern strömt durch einen unterirdischen Kanal. Bei der Emschergenossenschaft hat man lange, sehr lange überlegt, wie man das gebührend und mit möglichst vielen Menschen feiern könnte. Nun gibt es eine Idee – eine Landesgartenschau im Emschertal.
„Nach dem Himmel im Revier wird auch das Wasser in der Emscher wieder blau“, meint Jochen Stemplewski, der Chef der Emschergenossenschaft. Bei der Jahreshauptversammlung in Bochum stellte er gestern die Idee einer Gartenschaubewerbung fürs Jahr 2020 vor. „Wir wollen den Abschluss des Emscherumbaus mit einem Ausrufezeichen versehen“, sagte Stemplewski. Fast drei Jahrzehnte wird der insgesamt 4,5 Milliarden Euro teure Emscherumbau die Menschen im nördlichen Ruhrgebiet dann begleitet haben.
Nächste Schau 2017in Bad Lippspringe
Erste Gespräche mit den Kommunen hat die Genossenschaft bereits geführt. Das Echo sei positiv gewesen, hieß es auf NRZ-Nachfrage. Möglicher zentraler Veranstaltungsort könnte die 34 Kilometer lange Emscher-Insel zwischen Castrop-Rauxel und Oberhausen sein, zumindest Teile davon. Gut in eine Schau passen würde auch der Bottroper Bernepark (nahe Stadtgrenze Oberhausen und Essen) – ehemals eine Kläranlage und seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 ein „versunkener Garten“.
Im Oktober war jetzt die diesjährige Landesgartenschau im rheinischen Zülpich zu Ende gegangen. Sie hatte 17 Millionen Euro gekostet und rund 530 000 Besucher angezogen – 130 000 mehr als geplant. Eine Gartenschau im Emschertal soll den Überlegungen zufolge ausdrücklich auch eine „Wasserschau“ sein und würde wohl mehrere Städte einbeziehen, ein besonderer Charme.
Alles Weitere soll nun rasch geklärt werden. Die Entscheidung, ob man sich tatsächlich bewirbt oder nicht, muss bis zum 1. März 2015 fallen. Dann endet die vom Land vorgegebene Frist. 2017 findet die nächste Landesgartenschau im ostwestfälischen Bad Lippspringe statt.