Schermbeck.
Zwei Jubiläen – ein Fest: Bei strahlendem Sonnenschein feierten die Gahlener und viele Gäste das 1125-jährige Bestehen des Dorfes und den 100. Geburtstag des Löschzuges der Freiwilligen Feuerwehr. Sicher der Höhepunkt des Wochenendes war der große Umzug am Samstagnachmittag mit mehr als 30 Gruppen.
Jürgen Höchst, im historischen Sonntagsstaat samt feiner Taschenuhr, und Henry Albedyhl moderierten den offiziellen Start auf der Festwiese und den Festakt. Der Vorsitzende des Heimatvereins und der Chef des Löschzuges freuten sich über das große Besucher-Interesse und stellten alle Vereine und Gruppen des Festumzuges namentlich vor. Mit Abstand am lautesten jubelten dabei die Ten Singer. Über Widemweg, Kirch-, Pass- und Haus-Gahlen-Straße zogen die Teilnehmer durchs Dorf und ließen sich vom Publikum feiern.
Vom Löschzug bis zum Lanz
Vorneweg der Jubiläums-Löschzug, der neben den Nachbarwehren aus Schermbeck und Altschermbeck weitere befreundete Züge einlud. Musik machten das Tambourkorps und die McBricht Greenland Pipes & Drums, die „Glück auf, der Steiger kommt“ per Dudelsack boten. Ob MGV Gahlen-Dorf, die Kindergartenkinder, Junggesellenvereine oder die örtlichen Schützen: Alle hatten an dem Spektakel ihren Spaß, grüßten nach rechts und links. Laut knatternd zogen die Treckerfreunde Gahlen und Hünxe des Weges, die sich mit ihren gepflegten Lanz, Schlüter und Co. ans Ende des langen Lindwurms mit seinen rund 500 Teilnehmern setzten.
Bevor es losging, begrüßten die Gahlener die Radler, die die neue Römer-Lippe-Route einweihten und an der Dorfmühle einen Pausenstopp einlegten. Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter und Landrat Dr. Ansgar Müller hießen die Gruppe willkommen. Die versprach: „Wir werden regelmäßig nach Schermbeck fahren.“ Beide sprachen auch beim Festakt und gratulierten dem Dorf zum Jubiläum. Gemeindebrandinspektor Gregor Sebastian tat dies in Richtung des Geburtstags-Löschzuges.
Höchst und Albedyhl dankten den Groß-Sponsoren, welche die große Sause erst ermöglichten. Zum Schluss wurde es „platt“: Die gesamte Festgemeinde war eingeladen, ins „Göhlze Heimatlied“ miteinzustimmen.
Am Samstag und Sonntag luden die Gahlener zum Handwerker- und Jahrmarkt auf den Parkplatz am Törkentreck unter dem nagelneuen Ständebaum. Exponate aus der „Olle Schuer“, dem vereinseigenen Museum an der Bruchstraße, präsentierte der Gastgeber. Die Schwestern Iris Jansen und Anne Ruloff machten Wäsche wie in alter Zeit. Dabei half eine nahezu unverwüstliche Miele-Mangel. „Die Generation vor uns weiß, wie es geht“, versicherten beide. „Die Geschichten sind toll“, die Mütter wie Großmütter darüber zu erzählen wissen.
Die Klumpenmacher zeigten ihre historische Kunst, und nebenan drehte sich die Seilerei. Auch die Handarbeitsgruppe des Vereins war aktiv. Anneli Köster stellte die heimische Tierwelt für den Hegering und die „rollende Waldschule“ vor. Und der TuS Gahlen eröffnete einen Torwand-Wettbewerb. Gahlen in seiner ganzen Vielfalt.