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Freudenberg (NRW): Luise (†12) getötet – Täterinnen müssen nicht vor Gericht

Gut vier Monate nach dem gewaltsamen Tod der 12-jährigen Luise aus Freudenberg (NRW) wird nun klar: Die Täterinnen werden nie vor Gericht landen.

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Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Laut der Polizei-Kriminalstatistik ist die Kriminalität in NRW 2022 leicht angestiegen. In den vergangenen sechs Jahren war sie noch stetig gesunken. Mit knapp 1,37 Millionen Delikten gab es einen Anstieg um 13,7 Prozent zum Vorjahr.

Auch gut vier Monate nach dem grausamen Mord an der gerade mal 12 Jahre alten Luise in Freudenberg (NRW) wiegt die grausame Tat zweier ebenfalls gerade einmal 12 und 13 Jahre alten Täterinnen noch schwer. Die Mädchen hatten gestanden, sie am 11. März kaltblütig erstochen zu haben. Luises Leiche, die zunächst als vermisst gemeldet galt, wurde am 12. März in einer Böschung gefunden.

Das Verfahren gegen die jugendlichen Täterinnen lief, die Ermittlungen in dem erschreckenden Fall dauerten an. Doch am Sonntag (16. Juli) wurde dann klar: Es wird niemals zur Verurteilung der beiden Jugendlichen aus Freudenberg in NRW kommen.

Freudenberg/NRW: Verfahren wird eingestellt

Schon damals, kurz nach Bekanntgabe, dass es sich bei Luises Mörderinnen um zwei 12 und 13 Jahre alte Freundinnen des Mädchens handelte, war vielen klar, dass es wahrscheinlich nie zu einer Verurteilung kommen wird. Der Grund: Die Täterinnen sind noch minderjährig und damit noch nicht strafmündig. Deshalb wurde das Verfahren laut Angabe eines Sprechers der Staatsanwaltschaft Siegen eingestellt. Demnach wird es weder eine Anklage noch einen Prozess geben.

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Nachdem die abscheuliche Tat der Jugendlichen bekannt wurde, kamen sie in die Obhut des Jugendamts, in der sie bis heute stehen. „Die tatverdächtigen Mädchen befinden sich nach wie vor in therapeutischen Einrichtungen“, sagt eine Sprecherin des Kreises Siegen-Wittgenstein. Dort würden die beiden auch unterrichtet werden, da sie nach ihrer Tat keine reguläre Schule besuchen könnten.

NRW will nach Tat mehr Angebote schaffen

Der Mord an der gerade einmal 12-Jährigen schlug landesweit hohe Wellen und zwang auch die nordrhein-westfälische Landesregierung dazu, Konsequenzen zu ziehen. „Es ist unsere Verantwortung als Gesellschaft, dass unsere Kinder in einer sicheren Umgebung aufwachsen können“, mahnte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er verwies darauf, dass es an den Schulen mittlerweile mehr Angebote – etwa durch Schulpsychologen oder Sozialarbeiter – gebe.


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Warum genau Luise aus Freudenberg (NRW) sterben musste, ist bis heute unklar. Die Staatsanwaltschaft hatte sich aufgrund des Alters der Täterinnen dazu entschieden, keine weiteren Details zu den Hintergründen der Tat bekannt zu geben. Denn schon kurz nachdem ans Licht kam, dass die Täterinnen selbst gerade einmal 12 und 13 Jahre alt sind, entbrannte eine regelrechte Hexenjagd im Netz sowie im Ort selbst gegen sie. Die Landesregierung bringt aus diesem Grund auch demnächst eine Studie auf den Weg, um die Ursachen und die Mechanismen von Kinder- und Jugendkriminalität besser zu verstehen. (mit dpa)