Auf einem Parkplatz in Holzwickede bekriegen sich Pendler und Flugreisende. Während die Berufspendler auf den P+R-Parkplatz benötigen, nutzen ihn Urlauber als billige Alternative zu den Plätzen am nahen Flughafen Dortmund. Doch auch Autoknacker und Vandalen zieht der Parkplatz an.
Holzwickede.
Der Holzwickeder Mario Reinelt ist Berufspendler, der sein Auto und die Bahn nutzt. Jeden Werktag macht er sich morgens um 6 Uhr auf zu seinem Arbeitsplatz nach Köln. Um 6.20 Uhr muss er den Zug erwischen, um pünktlich in der Domstadt zu sein. Der nächste Zug für ihn fährt erst wieder um 6.42 Uhr. Was den Holzwickeder auf die Palme bringt: Schon um diese Zeit sind auf dem P+R-Parkplatz alle Stellplätze besetzt.
„Dann muss ich mir hektisch einen Parkplatz im Wohnquartier suchen und zum Bahnhof hetzen und hoffen, dass ich meinen Zug noch kriege“, schimpft Reinelt. So wie er sind auch viele andere Pendler in der landesweiten Pendlergemeinde Nummer eins (IHK-Untersuchung) sauer, weil sie auf dem P+R-Parkplatz ihr Auto nicht abstellen können. „Man kennt sich mit der Zeit untereinander und findet auch jeden Morgen dieselben Autos auf dem Parkplatz wieder“, meint Reinelt. Darum weiß er: „Die Parkplätze werden von den Flughafenparkern blockiert.
Kennzeichen sogar aus dem Ausland
Das sieht man auch schon an den Kennzeichen aus der ganzen Region und sogar dem Ausland.“ Das Problem existiere das ganze Jahr über, meint der Pendler. „Aber in den Ferien wird es immer besonders schlimm. Da kriegen wir hier so gut wie gar keinen Parkplatz mehr.“ Zumal der P+R-Parkplatz im Internet auch schon als Geheimtipp für Flugreisende gehandelt wird, die sich die Parkgebühren am Flughafen sparen wollen. „Mich hat sogar schon ein Autofahrer aus Holland in der Gemeinde angesprochen, der wissen wollte, wo der P+R-Parkplatz ist“, berichtet Reinelt.
Was Pendler wie ihn ärgert: „Dieser Parkplatz ist ja eigentlich für normale Pendler gedacht, die umweltbewusst ihr Auto stehen lassen, um mit der Bahn zu fahren.“ Doch geizige Flugreisende nutzten die Gutmütigkeit aus. „Das Ordnungsamt kann da nichts machen“, weiß Mario Reinelt. Er kritisiert: „Die Politik muss hier endlich tätig werden. Leider hat sich bisher nur der Bürgerblock in dieser Sache für uns Pendler eingesetzt. Die übrigen Parteien kneifen.“ Als Lösung schlägt Mario Reinelt vor, „die Parkzeit auf 24 Stunden zu begrenzen“ – entweder durch einen Parkautomaten, mindestens aber durch ein Hinweisschild. „Und natürlich Kontrollen anschließend.“
Parkplatz ein Anziehungspunkt für Vandalen und Autoknacker
Holzwickedes Bürgermeister Jenz Rother kennt das Problem: „Das Thema beschäftigt uns ja regelmäßig im Verkehrsausschuss.“ Ale Lösungsansätze seien bisher immer wieder verworfen worden. Das Problem: „Sperren wir den P+R-Parkplatz, suchen sich die Flughafenparker ihre Parkplätze in den Wohngebieten im Norden. Das ist ein Verdrängungsprozess, den wir nicht wollen“, mein Rother. „Das Beste wäre wohl, wenn wir zusätzliche Parkplätze in Bahnhofsnähe schaffen könnten. Doch das wird noch eine Weile dauern.“