Schermbeck.
So „realistisch üben wie möglich“ möchte Gregor Sebastian. Dabei helfen dem Leiter der Schermbecker Feuerwehr und den drei Löschzügen in Schermbeck, Altschermbeck und Gahlen eine Übungspuppe und eine Nebelmaschine.
Für erstere bezahlte der Förderverein „Projekt: meine Feuerwehr“ 700 Euro. Das Gerät (etwa so groß wie ein üblicher Hochdruck-Reiniger) finanzierte die örtliche Volksbank mit 2500 Euro.
Hektik, Hitze und Geschrei
„Stellt euch das mal vor“ – mit diesem Satz muss Sebastian nicht mehr arbeiten. Stattdessen sorgt der ungiftige Nebel, der durch Erhitzen und Druck aus einer Flüssigkeit entsteht, für den Eindruck völlig verqualmter Räume.
Damit nicht genug: Im Einsatz kommen Hektik („der Puls geht hoch“), Hitze und Geschrei der betroffenen Menschen hinzu. Die sich bei Feuer oft unvernünftig verhalten: „Kinder verstecken sich unter dem Bett oder im Schrank.“
Daher ist die Wehr Patrick Striewe sehr dankbar, der eine ganz realistische Übung in einer unbewohnten, aber noch komplett möblierten Wohnung ermöglichte. „Man hat die Hand vor Augen nicht mehr gesehen“, erinnert sich Wehr-Pressesprecher Martin Schulze. Hierbei leistete die Maschine große Hilfe. Per Fernsteuerung lässt sie sich bedienen, ein sechs Meter langer Schlauch hilft, den Nebel von außen etwa in ein Übungs-Gebäude zu lenken, ohne dass es beim Löschen Schaden nimmt. Die beiden Oberfeuerwehrmänner Martin Schüßler und Stefan Wilsing ließen sich bei der Demonstration im Altschermbecker Gerätehaus in der kleinen Fahrzeughalle einnebeln. „Der Rauch sucht sich seinen Weg“, meinte Sebastian, als die Schwaden durch die Ritzen des Rolltors krochen. Wenig später kamen die beiden Wehrleute ins Freie. Im Einsatzfall wird dann ein Hochleistungslüfter gestartet, um das Gebäude rauchfrei zu bekommen. Nur: Die Wehr müsse darauf achten, dem Feuer damit keinen neuen Sauerstoff zuzuführen, so Sebastian.
Einmal pro Quartal nutzt jeder Zug die Maschine in der Regel, sie ist ausdrücklich für alle drei gedacht. Zwei Übungsabende gibt es, auch mit einer Personenrettung aus einem Auto. Dabei kommt der Dummy ins Spiel. 70 Kilo wiegt er und lässt ahnen, wie schwierig es ist, unter Atem- und Vollschutz einen Menschen zu retten.