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Fassungslosigkeit nach Diebstahl und Brandstiftung in Dorstener Pfarrhaus

Fassungslosigkeit nach Diebstahl und Brand in Pfarrhaus

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Foto: Andre Elschenbroich
Nach dem Einbruch und der Brandstiftung im Pfarrhaus der Gemeinde St. Bonifatius in Dorsten sind der Pfarrer und die Nachbarn fassungslos. Welche Gegenstände die Täter mitnahmen, ist noch unklar. Ebenso, ob der Tresor beschädigt oder gar entwendet wurde. Darin sind wertvolle Kirchendokumente gelagert.

Dorsten. 

Bislang Unbekannte sind in der Nacht auf Montag in das unbewohnte Pfarrhaus der Gemeinde St. Bonifatius eingedrungen und haben es offenbar später in Brand gesetzt. „Davon gehen wir aus. Wir ermitteln derzeit nur in diese Richtung“, bestätigt Polizei-Pressesprecherin Ramona Hörst am Vormittag.

Die Einbrecher entwendeten mehrere Wertgegenstände, wahrscheinlich auch Bargeld. Das Erdgeschoss brannte komplett aus. der Sachschaden ist gewaltig, die Polizei geht von mehreren hunderttausend Euro aus. Darüber hinaus entdeckten die Ermittler in der Sakristei der Kirche und im Pfarrheim Einbruchsspuren.

Nachbarschaft ist fassungslos

Am Montagvormittag sind einige Holsterhausener zur Kirche gekommen. Ein Mann, der in der Nachbarschaft wohnt, ist fassungslos. „Wozu kann man in der Lage sein, was passiert mit unserer Gesellschaft?“, fragt er sich. Schon 2008 brannte es in St. Bonifatius. Kurz vor Weihnachten wurde die Krippe in Brand gesteckt.

Auch Pfarrer Dr. Carsten Roeger ist am Montagvormittag gekommen, er erfuhr erst am frühen Morgen von der Straftat, Küsterin Juliane Pieper rief ihn an, als er gerade einen „Pädagogischen Tag“ in einer Schule vorbereitete.

Wertvoller Kelch steht noch in der Sakristei

Das Pfarrhaus an der Annettestraße sollte Anfang des kommenden Monats sein neues Zuhause werden, es war in den vergangenen Monaten für mindestens 130000 Euro aufwendig renoviert worden. Welche Gegenstände die Täter mitnahmen, das wusste der Pfarrer am Montag noch nicht. „Ich weiß nur, dass ein wertvoller Kelch noch in der Sakristei steht“, sagt er.

Dr. Carsten Roeger vermutet, dass die Täter einen Generalschlüssel aus dem Pfarrhaus entwendeten und somit problemlos Zutritt zur Sakristei und zum angrenzenden Pfarrheim hatten.

Ob der Tresor aus dem Pfarrhaus beschädigt oder gar entwendet wurde, ist ebenfalls noch unklar. Der Pfarrer berichtet, dass im Tresor wertvolle Kirchendokumente gelagert sind. Jene Dokumente, die bei einem Einbruch im Mai 2011 entwendet und einige Tage später in einem See in Bochum gefunden wurden.

Am Montagvormittag ist der Tatort noch von der Polizei beschlagnahmt. Flatterband ist weiträumig gespannt, entsprechende Hinweisschilder sind befestigt. Auch ein Mitglied des Kirchenvorstands ist vor Ort. Die Dame will den Pfarrer zwischen Interviews für die Zeitung und das Fernsehen sprechen. In der Hand hält sie ein durchnässtes Stück schwarzen Stoff. Sie hat es unweit der Kirche neben ihrem Auto gefunden. Eindeutig, es ist eine Sturmhaube. Die Polizei wird umgehend informiert.

50 Feuerwehrleute im Einsatz

Markus Terwellen, Pressesprecher der Dorstener Feuerwehr, war in der Nacht vor Ort. Er berichtet von einem Notruf gegen 0.30 Uhr und schildert einen „Vollbrand“, der zunächst von außen in Angriff genommen wurde. Durch die Haustür habe man die Flammen später dann auch von innen bekämpft. Das Haus sei unbewohnbar. Rund 50 Feuerwehrleute waren bis circa vier Uhr im Einsatz.