Mehr als zwei Jahre nach seiner Inhaftierung ist Ex-Kunstberater Helge Achenbach von Mittwoch an „Freigänger“. Vorgesehen sei, dass der 64-Jährige Mittwochmorgen eine Arbeit im Rahmen der Flüchtlingshilfe bei der Diakonie Düsseldorf aufnehme, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Justizkreisen. Zuvor hatten mehrere Medien über den bevorstehenden Freigang berichtet. Derzeit befinde sich Achenbach in der Justizvollzugsanstalt Moers-Kapellen. Im offenen Vollzug kann Achenbach tagsüber einer geregelten Arbeit nachgehen und muss abends wieder in die JVA zurückkehren. Erst am vergangenen Freitag hatte Achenbachs Ehefrau Dorothee bekannt gegeben, dass sie sich von ihrem Mann scheiden lasse.
Düsseldorf.
Helge Achenbach war im März 2015 wegen Millionen-Betrugs an reichen Kunden zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte den inzwischen verstorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht bei Kunst- und Oldtimerkäufen geprellt. Festgenommen worden war Deutschlands einst berühmtester Kunstberater bereits im Juni 2014.
Achenbachs Beratungsfirmen und Restaurants sind aufgelöst. In einer Auktionsserie waren mehr als 2400 Kunstwerke aus dem Firmenlager Achenbachs für rund 7,5 Millionen Euro zwangsversteigert worden. Außerdem läuft um den Fall Achenbach noch eine Serie von Zivilprozessen, in denen zumeist die Albrecht-Familie der Gegner ist.
2016-09-05 17:50:14.0