Essen. 

Else Beitz, die Witwe des langjährigen Krupp-Stiftungschefs Berthold Beitz, ist tot. Sie starb 94 -jährig bereits am 14. September, wie gestern bekannt wurde. In aller Stille wurde sie am Montag in der Familiengruft beigesetzt. Berthold Beitz war im Juli 2013 auf Sylt gestorben.

Das Ehepaar war über 70 Jahre lang verheiratet, Else Beitz dabei aber viel mehr als die Frau an der Seite des Krupp-Patriarchen. Dass er als junger Manager Anfang der 1940er-Jahre im polnischen Boryslaw mehrere hundert Juden aus den Todeszügen der Nazis hatte retten können, sei ohne sie gar nicht möglich gewesen, hatte Berthold Beitz oft betont.

Nach dem Krieg bemühte sich Else Beitz zusammen mit ihrem Mann um die Versöhnung mit Israel. 2008 erhielt sie dafür gemeinsam mit ihrem Mann die Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“ in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Die gebürtige Hamburgerin bekam 2012 zudem das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. „Menschen wie Frau Beitz haben durch ihre Taten, durch ihr Vorbild, durch ihr Beharren die moralischen Werte über die Zeit getragen“, sagte der damalige Kanzleramtschef Ronald Pofalla beim Festakt.