Es ist der Albtraum einer jeden Mutter, wenn das eigene Kind weit weg ist, ohne wirklich wissen zu können, wie es ihm geht. Für Selale Mamadova (38) aus Düsseldorf ist dieser Albtraum schreckliche Realität. Seit vier Jahren lebt die Frau aus Aserbaidschan in Deutschland, ist vor ihrem gewalttätigen Ex-Mann geflüchtet.
Und doch hat sie Kummer, denn: Ihre Tochter (11) ist noch in Aserbaidschan, darf nicht nach Deutschland reisen. Sie leidet an einer Herzkrankheit, ist auf medizinische Versorgung angewiesen. Die deutschen Behörden lehnen eine Familienzusammenführung ab, weil Selale Mamadova selbst nur „geduldet“ ist.
Düsseldorf: Krankes Kind darf nicht zur Mutter nach Deutschland
Gegenüber DER WESTEN erzählt sie: „Mein Ex-Mann hat mich geschlagen. Auch meine beiden Kinder wurden von ihm misshandelt. Ich habe mich scheiden lassen und wollte mit meiner Tochter und meinem Sohn nach Deutschland fliehen, weil ich seine Rache fürchtete“. Sie durfte zwar nach Deutschland einreisen, ist aber nur geduldet, hat also keine Aufenthaltserlaubnis und darf abgeschoben werden.
Ihre kranke Tochter ist jetzt bei ihrem Onkel, dem Bruder von Selale Mamadova. Sie wartet nur darauf, dass sie via Flugzeug nach Düsseldorf zu ihrer Mutter nachfliegen kann. Doch noch stellen sich die Behörden quer. Mamadova zu DER WESTEN: „Ich bete jeden Tag, dass sie endlich kommen darf. Mir geht es sehr schlecht. Die Ausländerbehörde macht mir keine Hoffnung. Meine Tochter ist fleißig und klug, würde hier schnell Anschluss finden.“
„Ihre Tochter braucht die Mutter“
Die 38-Jährige weiter: „Da ich selbst nur geduldet bin, obwohl ich seit 2019 in Deutschland lebe, kann ich keinen Antrag auf Familienzusammenführung stellen.“ Die Sozialpädagogin Tülay Aksen-Dogan (52) aus Duisburg betreut Selale Mamadova ehrenamtlich, berät sie und hilft ihr bei Behördengängen.
Auch sie ist verzweifelt, bittet um Hilfe: „Selales Tochter geht es in Aserbaidschan ohne ihrer Mutter schlecht. Sie ist erst elf Jahre alt, braucht ihre Mama. Bei ihrem Onkel hat sie keine Zukunft. Ich ärgere mich, dass hier die Behörden überlastet sind und nicht helfen können.“
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Gegenüber DER WESTEN ließ die zuständige Ausländerbehörde in Düsseldorf eine Anfrage zu dem Fall verstreichen. Es bleibt zu hoffen, dass Selale Mamadovas Tochter schon bald nach Deutschland kommen darf – und endlich ihre Mutter in den Arm nimmt…