An Rhein und Ruhr.
Hoch oben auf Kühltürmen, Schornsteinen oder in Felsen fühlen sich Wanderfalken besonders wohl. Und davon gibt es in Nordrhein-Westfalen so einige. Das macht sich auch in den Zahlen bemerkbar: 222 Brutpaare und 400 ausgeflogene Jungfalken sind im vergangenen Jahr in NRW registriert worden. „Das Vorjahresergebnis wurde weit übertroffen“, sagt Michael Kladny, Sprecher Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz. Damit stehe Nordrhein-Westfalen bundesweit ganz oben. Besonders der Regierungsbezirk Düsseldorf sei eine tragende Säule der Population.
Ein warmer Winter und ein zu trockenes und zu warmes Frühjahr hätte laut Kladny den Anstieg der Population beeinflusst. Doch so positiv die Entwicklung klingt, Gefahren gibt es für die Tiere dennoch. „Die Wanderfalken bevorzugen Kühltürme und Schornsteine der Schwerindustrie wie sie in Duisburg zu finden sind. Kraftwerke werden zunehmend abgebaut, sodass die Brutplätze verschwinden“, erklärt Kladny.
Bruthilfen an Felswänden
Mit seinen Kollegen hängt er Bruthilfen, also Körbe oder Kästen, an Felswänden auf, da Falken keine eigenen Nester bauen. Die Population werde jedoch kaum weiter wachsen. Wanderfalken haben eigene Territorien, die sie auch verteidigen. Ausgewachsene Jungvögel suchen sich laut Kladny dann Nistplätze in Ostdeutschland, den Niederlanden oder Frankreich.