Es ist ein Anblick, wie man ihn nicht alle Tage hat: Direkt an der A2, zwischen der Stadt Hamm und Lippetal, liegt ein Campingplatz, der Dauer- sowie Durchgangscamper zum Verweilen einlädt. Hört sich erstmal ganz normal an, oder? Falsch! Der Campingplatz in Hamm-Uentrop hat nämlich eine Besonderheit und der Ausblick hat es in sich.
Denn unweit des Campingplatzes entfernt ragen die Kühltürme des stillgelegten Steinkohlekraftwerks Westfalen des RWE-Konzerns in die Luft. Derzeit erheben sich noch zwei 166,5 Meter hohe Kühltürme der 2021 stillgelegten Neubau-Blöcke D und E in den NRW-Himmel.
NRW: Campingplatz mit Kultstatus
Die meisten Kühltürme des ehemaligen Kraftwerkskomplexes mussten bereits abgerissen werden. „So wurde schon im September 2021 der 122 Meter hohe Nasskühlturm des Blocks C gesprengt. Zwei kleinere Kühltürme wurden im darauffolgenden Jahr ebenfalls abgerissen“, so der „Westfälische Anzeiger“.
Der Campingplatz Hamm-Uentrop bietet auf einer Fläche von 7,5 Hektar über 300 Stellplätze. 240 davon waren im Juli noch allein durch Dauercamper und weitere 40 durch Mobilheime und Wohnwagen belegt – der Platz ist also durchaus beliebt. Und nicht nur unter den Campingfans, sondern auch unter den Ortskundigen hat der Campingplatz bereits Kultstatus erreicht.
Kult-Schalke-Fan feierte hier
„Zwischen Kühltürmen und Autobahn findet man hier eine kleine Idylle an der Lippe“, heißt es in einer Google-Rezension. Auch der Ausblick auf die Beleuchtung des stillgelegten Kraftwerks sei nach Sonnenuntergang „schon wieder fast schön“.
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Kult-Schalke-Fan Willy Plenkers bewohnt zudem den Campingplatz. Der Camper, auch als „Trompeten-Willy“ bekannt, organisierte hier erst letztens ein „Kuttentreffen“, bei dem 150 Fans verschiedener Fußballvereine zusammen mit anderen Besuchern des Campingplatzes feierten.
Ausblick ist „gewöhnungsbedürftig“
Trotz des großen Anklangs finden jedoch nicht alle Besucher den Campingplatz gleichermaßen gut. „Die Autobahn, die sehr nah ist, ist auch hörbar“, heißt es in einer Rezension. Auch der Ausblick auf das sehr nahe Kraftwerk wird skeptisch beäugt und sei „gewöhnungsbedürftig“.
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So kommt es trotz der Beliebtheit auch zu einigen Stimmungsdämpfern auf dem Campingplatz. Der Eigentümer Achim Helbach sucht seit einiger Zeit nach einem neuen Eigentümer, denn seine Rente steht bevor. Die Suche bleibt bisher allerdings erfolglos.