- Özcan Cüre aus Bergkamen-Oberaden hat bei Facebook ein emotionales Video gepostet
- Damit will er auf die Bedeutung der Fördertürme als wichtigen Teil der Zechenkultur hinweisen
- Er möchte den Förderturm über Schacht 2 der Zeche Haus Aden retten
Bergkamen-Oberaden.
Es ist ein emotionaler Appell, mit dem sich Özcan Cüre dieser Tage an Facebook-Nutzer wendet. Das Ruhrpott-Kind mit türkischen Wurzeln hat ein Ziel. Cüre will dafür kämpfen, dass der Förderturm erhalten bleibt, der sich über Schacht 2 der Zeche Haus Aden in Bergkamen befindet.
Emotionales Video bei Facebook
In einem Video, das er bei Facebook gepostet hat, erscheint Cüre in Grubenhemd und mit geschwärztem Gesicht. „Der Bergbau war der Grund, weshalb meine Familie vor mehr als 40 Jahren hier eingewandert ist“, sagt er dort. „Mein Großvater hat seine Heimat verlassen und hat tagelang und monatelang weder Frau noch Kinder gesehen“, erklärt Cüre, während er im Video einen Helm voller Kohle in der Hand hält.
Angefangen hat alles am Montag, 16. Oktober. Da postet Cüre einen Artikel bei Facebook, der die Überschrift trägt: „Ein Montag kann nicht schlimmer anfangen.“ Aus dem Artikel geht hervor, dass das Fördergerüst möglicherweise abgerissen wird, wenn die Wasserhaltung im Ruhrgebiet auf Tauchpumpen umgestellt wird, was aktuell geplant ist. Dann wäre der Turm ohne Funktion. Allein der Anstrich des Wahrzeichens würde demnach Hunderttausende Euro kosten.
„Dieser Förderturm ist das Wunder, welches ich morgens zuerst immer aus dem Fenster sehe“, schreibt Özcan Cüre. Und weiter: „Wenn es sein muss, werde ich mich an den Turm anketten und dafür sorgen, dass er bleibt!“ In einem weiteren Post sagt er, auch eine Bürgerinitiative für den Erhalt des Förderturms gründen zu wollen.
„Gedenkstätte für jede Nationalität“
Cüre findet: „Jede Schachtanlage ist ein Symbol und eine Gedenkstätte für jede Nationalität, die in den Ruhrpott eingewandert ist.“ Außerdem, so sagt er, sind „viele Kumpel in den Schächten und an den Folgen des Bergbaus gestorben.“ Man dürfe die deutsche Geschichte nicht einfach so vernichten.
Er schließt mit den Worten: „Die Kohle ist ein Teil meiner Identität.“ Als Zeichen dafür setzt er sich dann den Helm (mit Kohle) auf den Kopf. Das Video wurde bisher fast 12.000 Mal aufgerufen.