- Die CDU wirbt bei der Landtagswahl in NRW jetzt auf russisch
- Scharfe inhaltliche Kritik von der SPD
- Es geht um jede Stimme
Düsseldorf.
CDU-Spitzenkanidat Armin Laschet kämpft vor der Landtagswahl in NRW um jede Stimme. Für Aufsehen sorgt jetzt eine Anzeige, die in einer russischsprachigen Zeitung auftaucht. Darin wirbt die CDU auf russisch um Wähler. Das berichtet die „Westdeutsche Zeitung“. Laschets Zielgruppe: Russische Spätaussiedler mit deutschem Pass.
In der Anzeige verspricht Laschet den russischen Spätaussiedlern höhere Renten. „Wählen Sie die CDU. Wir kämpfen für Ihre Rentenansprüche und eine eigenständige Altersvorsorge“, so der Text der Anzeige. Laut dem Bericht gibt es in NRW immerhin 340.000 wahlberechtigte Spätaussiedler.
Auch die Wahl von Laschet in NRW würde den Spätaussiedlern nicht direkt helfen
Streng genommen könnte Laschet aber auch als NRW-Ministerpräsident wenig an den Renten der Spätaussiedler ändern – die ist nämlich Angelegenheit des Bundes. Wohl auch deshalb wirft die SPD der CDU laut einem Bericht des „Handelsblatts“ Fake News vor. Die CDU verweist hingegen darauf, dass unionsgfeührte Länder im Bundesrat eine Neubewertung der Aussiedlerrente fordern.
Ungewöhnlich ist die Anzeige auch, weil die CDU erst im Dezember 2016 per Beschluss forderte, Deutsch als offizielle Sprache der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz festzuschreiben. Eine Anzeige in russischer Sprache passt da nicht ganz ins Bild.
Auch andere werben bei Wahlen um Spätaussiedler
Die CDU ist aber nicht die einzige Partei, die in russischer Sprache um die Stimmen von russischen Spätaussiedlern wirbt. Auch die AfD hat diese Gruppe für sich entdeckt. Sie will sogar ihr gesamtes Wahlprogramm für den Bundestagswahlkampf in russischer Sprache anbieten.
(fel)
Weitere Themen:
Warum sich so viele Russlanddeutsche für die AfD einsetzen
Wie der AfD ein rasanter und unheimlicher Aufstieg gelang
Aus Russland hört man Töne wie zur Zeit des Kalten Krieges