30 Jahre lang hat Thomas Wasilewski aus NRW gearbeitet. Zehn Jahre davon hat er in Maßnahmen der Agentur für Arbeit versucht, Arbeitslose wieder in ein Beschäftigungsverhältnis zu bekommen. Der gelernte Groß-und Außenhandelskaufmann habe nie damit gerechnet, dass er eines Tages selbst von Transferleistungen abhängig werden könnte.
Doch genau das ist geschehen. Heute muss Thomas Wasilewski vom Bürgergeld leben. Seit 12 Jahren ist der Mönchengladbacher auf den Staat angewiesen. Bei „hart aber Fair“ (ARD) nahm der Bürgergeld-Empfänger aus NRW sich am Montag (25. März) Spitzenpolitiker zur Brust. Worüber er sich am meisten aufregt, liest du hier >>>.
Bürgergeld-Empfänger aus NRW: „Absoluter Luxus“
Drei Kinder hat Thomas Wasilewski großgezogen. „Ich habe alles dafür getan, dass die so gut wie möglich in diesem Land integriert sind und eines Tages auch dafür sorgen, dass ich eine vernünftige Rente kriege“, sagt er bei „hart aber fair“ und muss feststellen: „Im Grunde genommen bekomme ich gar nichts dafür. Denn ich bin für den Rest meines Lebens arm. Lebenslänglich arm.“ Er könne sich nicht mehr daran erinnern, wann er zuletzt auswärts einen Kaffee getrunken habe. „Das mache ich nicht. Das ist absoluter Luxus.“
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Würde eines seiner Kinder am Tag der Aufzeichnung der ARD-Talkrunde nach einem Beitrag von fünf Euro für die Klassenkasse fragen, müsste er es vertrösten. Am Ende des Monats habe er gerade einmal zwei Euro in der Tasche. So wie ihm gehe es immer mehr Menschen, sagt der Bürgergeld-Empfänger, der ehrenamtlich für die Suppenküche in Mönchengladbach arbeitet.
„Mindestlohn hat Namen nicht verdient“
Seine Beobachtung: Es würden immer mehr Menschen, die für eine warme Mahlzeit Schlange stehen, egal ober Leistungs-Empfänger oder Geringverdiener. „Der Mindestlohn hat seinen Namen nicht verdient“, spricht Thomas Wasilewski Klartext. Denn er reiche nicht zum Leben. Er selbst sei vor zwölf Jahren erwerbsunfähig geworden, habe schlaflose Nächte gehabt, weil es mit dem Geld hinten und vorne nicht reicht.
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Es treffe ihn sehr, dass Bürgergeld-Empfänger häufig in Debatten als asoziale Schmarotzer abgestempelt würden. Er verweist darauf, dass nur ein sehr kleiner Anteil der Leistungsempfänger kategorisch ausschließt, zu arbeiten. Ihm sei in seiner beruflichen Karriere nicht ein einziger der 13.00 Totalverweigerer über den Weg gelaufen, über die etwa die CDU permanent rede. Welche Ansagen er der Partei noch macht, liest du hier >>>