Je besinnlicher und weihnachtlicher es wird, umso mehr häufen sich die Fragen von Freunden oder Arbeitskollegen: Heute Abend eine Runde auf den Weihnachtsmarkt? Ja klar, kein Problem. Schließlich hat mittlerweile auch jeder Weihnachtsmarkt in Essen geöffnet. Aber ist das bei Bürgergeld-Empfängern auch so einfach? DER WESTEN hat mit Betroffenen gesprochen.
Bürgergeld-Empfänger über Weihnachtsmarkt: „Kaufen kann man nichts“
Montag, kurz vor 12 Uhr mittags hinter dem Wasserturm an der Steeler Straße 137 in Essen: Wie so oft warten hier rund 35 Menschen auf die Lebensmittelausgabe. Darunter einige Bürgergeld-Empfänger, die es in das Unterstützungsprogramm der Tafel Essen geschafft haben. Im Gespräch mit DER WESTEN reden sie offen über ihre Einstellung zum Weihnachtsmarkt in Essen.
Ist ein Besuch dort als Bürgergeld-Empfänger überhaupt noch möglich? „Drüber gehen kann man ja, nur kaufen kann man nichts“, sagt ein Mann im Rollstuhl. „Mittlerweile kostet eine Bratwurst vier Euro und ein Fischbrötchen kostet jetzt auch schon sieben Euro. Das war früher viel günstiger! Es lohnt sich überhaupt nicht, dahin zu gehen“, ärgert sich der Mann.
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Bürgergeld-Empfängerin enttäuscht: „Nicht mal Geschenke kann man kaufen“
„Nicht mal Geschenke kann man mehr auf dem Weihnachtsmarkt kaufen“, schaltet sich eine jüngere Frau ein und ergänzt: „Ich gehe da gar nicht erst hin. Ich weiß ja, wie das aussieht und was es an Angeboten gibt. Aber wenn ich mir nichts kaufen kann, dann bringt mir das Ganze auch nichts.“
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Die Stimmung vor der Essensausgabe wirkt jetzt etwas angespannt. Scheinbar sind viele Bedürftige darüber gefrustet, nicht genug Geld für einen Weihnachtsmarkt-Besuch zu haben. Auf Nachfrage von DERWESTEN, wie viel Geld die Bürgergeld-Empfänger vom Staat erhalten, gibt es eine einhellige Antwort: „Zu wenig“, heißt es einstimmig.