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Bordell-Kunden geplündert: Vier Jahre Haft für Wirtschafter

Bordell-Kunden geplündert: Vier Jahre Haft für Wirtschafter

Im Prozess um den Düsseldorfer Rotlicht-Skandal hat das Landgericht am Donnerstag einen ehemaligen Bordell-Mitarbeiter zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt. Der 33-jährige gelernte Koch wurde wegen Erpressung, banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und Drogenhandels in 32 Fällen schuldig gesprochen.

Düsseldorf. 

Der Vorsitzende Richter sagte, die Kammer sei überzeugt, dass der 33-Jährige mit anderen Servicekräften und Prostituierten übereingekommen sei, stark angetrunkene Kunden abzuziehen. In einem Fall war ein Mann auf einen Schlag 6800 Euro los. Unter Drogeneinfluss hatten Bordellbesucher unter anderem Schuldscheine unterschrieben, konnten sich später aber nicht mehr erinnern.

In dem seit drei Jahren dauernden Mammutverfahren hat es bislang 259 Gerichtstermine gegeben. Gegen zwei Angeklagte, darunter ein Ex-Bordell-Chef, geht der Prozess weiter. Das Verfahren gegen fünf weitere Angeklagte war abgetrennt worden. Eine Bardame war vor knapp zwei Jahren freigesprochen worden.

Der Skandal um Rotlicht-Betriebe in Düsseldorf hatte hohe Wellen geschlagen. Zeitweise hatte die Polizei eine Telefon-Hotline geschaltet, unter der sich Bordell-Besucher melden konnten, die den Verdacht hatten, betäubt und ausgeplündert worden zu sein. Die Stadt hatte die Betriebe im Juli 2012 für mehrere Monate geschlossen, später wurden sie insolvent. Dort soll nun Wohnbebauung entstehen.

2016-10-13 15:22:32.0