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Berühmte Blutsbrüder im Doppelpack

Letzte Saison als Winnetou

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Foto: WP
Immer wieder kämpfte er gegen die brutale Santabande. Die Hitze einer Explosion kennt er genauso gut, wie den Geruch von Schwarzpulver. 25 Jahre schlüpfte Benjamin Armbruster bei den Karl-May-Festspielen Elspe in die Rolle des Winnetou.

Lennestadt. 

Immer wieder kämpfte er gegen die brutale Santabande. Die Hitze einer Explosion kennt er genauso gut, wie den Geruch von Schwarzpulver. 25 Jahre schlüpfte Benjamin Armbruster bei den Karl-May-Festspielen Elspe in die Rolle des Winnetou. Doch seine 25. Saison wird gleichzeitig seine letzte sein. Grund genug für seinen „Blutsbruder“ Jochen Bludau das Kostüm des Old Shatterhand wieder auszugraben, um nach 19 Jahren auf die Bühne zurückzukehren.

Acht Jahre lang ritten Benjamin Armbruster und Jochen Bludau als Winnetou und Old Shatterhand Seite an Seite. „Ich stehe noch mal gemeinsam mit meinem langjährigen Freund und Kollegen Benjamin Armbruster auf der Bühne, um ihn zu verabschieden und unsere gemeinsame Ära zu beenden“, sagt der Regisseur und Drehbuchautor Bludau. Da trifft es sich gut, dass in diesem Jahr Winnetou I auf dem Programm steht – der Beginn der großen Freundschaft zwischen Winnetou und Old Shatterhand.

Da nicht nur Freundschaft, sondern auch Familie im Wilden Westen sehr wichtig ist, übergibt Jochen Bludau die Rolle des Old Shatterhand an seinen Sohn und Geschäftsführer Oliver Bludau. Das können die Zuschauer bei jeder Aufführung in der Westernstadt live miterleben – in einem Prolog vor dem Hauptstück.

Zwei Old Shatterhands erfordern natürlich auch zwei Winnetous. Jean-Marc Birkholz wird vor den Augen der Zuschauer in die Fußspuren von Benjamin Armbruster treten. Im Kostüm des Häuptlingssohnes Winnetou wird Birkholz, der unter anderem schon für die Serien „Verliebt in Berlin“ und „GZSZ“ vor der Kamera stand, nichts unversucht lassen, um in den Besitz des legendären Goldschatzes der Apatschen zu kommen. An seiner Seite dabei natürlich immer Old Shatterhand, der als Vermesser in den Wilden Westen kam und schließlich Winnetous Blutsbruder wurde.

Dabei konnte sich Oliver Bludau lange Zeit überhaupt nicht vorstellen, einmal an Winnetous Seite zu spielen. Auf der Bühne stehen wollte er eigentlich nie. „Ich habe mich immer dagegen gewehrt, aber es liegt wohl einfach im Blut“, sagt er und lacht. Auch Vater Jochen lacht und die Ähnlichkeit der beiden „Old Shatterhands“, in ihrer braunen Indianer-Lederkleidung, ist kaum zu leugnen. Noch hielt sich der väterliche Stolz des 70-Jährigen für seinen dreißig Jahre jüngeren Sohn, der fleißig Schauspiel- und Stuntunterricht nimmt, in Grenzen: „Ich will ihn noch nicht mit Lorbeeren überschütten. Wir warten mal die Premiere ab“, sagt er.

Nicht nur die Premiere und die folgenden Shows, sondern auch das Elspe Festival als Ganztagserlebnis, möchte Geschäftsführer Oliver Bludau in diesem Jahr besonders unterstreichen. Deshalb habe man auch die Eintrittspreise angepasst und neue Nebenshows geplant. „Erstmals kann eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern für 53,60 Euro von 10 bis 18 Uhr den Wilden Westen erleben“, sagt der Geschäftsführer. Rund 250 000 Euro wurde in die Modernisierung des Geländes gesteckt, so solle der Wilde Westen auf jedem Quadratmater „spürbar“ sein. Anders als in den vergangenen Jahren, in denen das Rahmenprogramm auch schon mal aus Akrobatiknummern bestand, will man in diesem Jahr voll auf das Wild-West-Gefühl setzen. Dafür sollen drei neue Shows sorgen. „Rodeo-Rumble“ verspricht gute Unterhaltungen mit Pferden, Cowboys und Indianern, bei „Fight and Fire“ sollen den Zuschauer Pyrotechnik und schnelle Action-Stunts begeistern, wogegen „Wonderful Wild West“ als Musicact zum Mitmachen einladen soll. „Das heißt aber nicht, dass wir da nur Country-Musik spielen“, sagt Oliver Bludau und lacht. Er freue sich schon auf den Sommer, wenn von Juni bis September der Wilde Westen im Sauerland zu Hause ist.