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Auf Fellfühlung mit Yindi

Auf Fellfühlung mit Yindi

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Foto: FUNKE Foto Services
Der Duisburger Zoo verfügt über die größte Koalahaltung Europas. NRZ-Leserinnen und -Leser konnten hinter die Kulissen des Koala- und des Elefantenhauses blicken.

Duisburg. 

Von Koalas muss man einfach hingerissen sein. Das weiche Fell, die großen Knopfaugen, die Puschelohren. Irgendwie erinnern sie an den Lieblingsteddy, den jeder als Kind hatte. Und dann hängen sie da so den ganzen Tag lässig und entspannt im Baum herum. Richtig goldige Tiere! Es gibt allerdings auch noch eine Realität hinter der Kuscheligkeit und die heißt: rasierklingenscharfe Zähne, messerscharfe Krallen und ein sehr eigensinniges Wesen. Wenn sie etwas nicht wollen, können sie sehr ungemütlich werden. Und nicht zu vergessen: Es sind eben Wildtiere.

Deswegen ist bei einer Begegnung mit Yindi schon ein bisschen Vorsicht geboten, auch wenn Yindi erst ein knappes Jahr alt und „ein ganz freundliches Kerlchen“ ist, wie Mario Chindemi versichert. Chindemi ist seit 15 Jahren Revierleiter im Koala-Haus, er kennt seine Schätzchen, er kann tolle Geschichten aus dem Koala-Leben erzählen und weiß sehr genau, mit wem zu spaßen ist – und mit wem eben nicht. Yindi findet Begegnungen mit Menschen offenbar interessant. Neugierig betrachtet er vom Arm seines Tierpflegers aus die Gruppe und lässt sich dann von allen streicheln. „Aber bitte nicht zu zaghaft anfassen, das kitzelt ihn“, gibt Chindemi noch als Tipp. Womöglich wird der Kleine dann doch noch kiebig? Wird er nicht.

Eukalyptus wird aus den USA eingeflogen

Yindi ist und bleibt bezaubernd – da sind sich alle aus der NRZ-Gruppe einig. Sechs unserer Leserinnen und Leser nebst Begleitung konnten gestern im Rahmen unserer Serie „Die NRZ öffnet Türen“ bei einer exklusiven Führung hinter die Kulissen des Duisburger Zoos blicken. Da gab’s natürlich nicht nur Tiere zum Anfassen, sondern auch jede Menge Informationen.

Zum Beispiel, dass ein Koalajunges bei seiner Geburt gerade mal zwei Zentimeter groß ist und „aussieht wie ein abgelutschtes Gummibärchen“, wie Chindemi sagt. Dass der Zoo am Kaiserberg, wo aktuell elf der Beuteltiere leben, über die größte Koalahaltung Europas verfügt und der Bestand der wild lebenden Koalas in Australien durch das Schwinden ihres Lebensraums – der Eukalyptuswälder – drastisch gesunken ist. Dass jeder ausgewachsene Koala täglich Eukalyptusblätter im Wert von 35 Euro frisst, die zweimal wöchentlich eigens aus den USA eingeflogen werden. Und dass es auch unter Koalas Stubenhocker gibt, die gar keine Lust haben, die Welt auf eigene Faust zu erkunden, sondern lieber bei Mutti sitzen bleiben.

Möhrenfütterung mit Rüsselkontakt

Von Stubenhockern ist es nicht weit zu „Weicheiern“. Ein solches ist nämlich Elefantenbulle Shaka. „Sobald es draußen nieselt, will der rein“, seufzt Elefantenpfleger Patrick Koch. Shaka ist leider auch bei seinen drei Artgenossinnen am Kaiserberg nicht so gut angekommen. Und so konnte der Bulle auch nicht für den erhofften Nachwuchs sorgen, weswegen er seinen Wohnsitz demnächst in den Zoo von Wien verlegen wird, in der Hoffnung, dass ihm die Elefantenmädels dort etwas mehr Leidenschaft entgegen bringen. Im Übrigen, berichten Koch und sein Kollege Philipp Goralski weiter, sei Elefantenhaltung in etwa das Teuerste was es gibt. „Die machen ja alles kaputt, da muss alles groß und stabil sein.“

Zurück zu den Mädels: Die warteten am Vormittag schon sehnsüchtig auf ihre Möhren. Die Ausgabe der Snacks übernahmen die NRZ-Gewinner. Den Rüsselkontakt gab’s automatisch dazu. Aufregend! „Die Haut fühlt sich an wie Dachpappe“, meint NRZ-Leserin Brigitte Schwintek. Alle zücken ihre Handys für Fotos. Einmal Elefanten füttern – ein wunderbares Bildmotiv. Und ein tolles Erlebnis.

Der Zoo am Kaiserberg in Duisburg (Mülheimer Str. 273) ist täglich ab 9 Uhr bis zur Dämmerung geöffnet. Das Tagesticket kostet 16,90 Euro für Erwachsene, 9,90 Euro für Kinder. Regelmäßig hat der Zoo Themenführungen und spezielle Angebote für Kinder im Programm. Nähere Infos: www.zoo-duisburg.de