AOK provoziert mit steiler These zu Netflix-Konsum und „autistischen Zombies“– doch mit diesem Vater hat sie nicht gerechnet
AOK provoziert in ihrem aktuellen Kundenmagazin
Macht zu viel Netflix-Konsum uns zu „autistischen Zombies“?
Auf diese effektive Weise wehrt sich jetzt ein Vater eines Autisten gegen die Diskriminierung
Die AOK hat sich in ihrem an Schüler und Studenten gerichteten Kundenmagazin „AOK On“ einen folgenreichen Fehler erlaubt: Eigentlich wollte die Krankenkasse über die Gefahren von zu viel Netflix-Konsum berichten, doch an diesem Ziel schoss der Artikel meilenweit vorbei.
Diese Äußerung bringt AOK in Bedrängnis: „Autistischer Zombie“
Die AOK stellte in der gedruckten Ausgabe des Magazins die provokante Frage, ob man sich durch einen zu hohen Netflix-Serienkonsum in einen „autistischen Zombie“ verwandeln könne.
Diese abwertende Äußerung über Autisten, ausgerechnet von einer Krankenkasse formuliert, sorgte in den sozialen Medien für Unverständnis. Nutzer fragten sich, ob nicht gerade eine Krankenkasse genügend Feingefühl gegenüber Menschen mit Behinderungen haben sollte und empörten sich vielfach über die Frage.
Vater von autistischem Kind startet Online Petition: „Ist das Euer Ernst?“
Dann schaltete sich ein Vater von einem autistischen Kind bei Twitter ein. Joerg Schudrowitz ärgerte sich nicht nur über die unglückliche Wortwahl des PR-Teams der Krankenkasse, er rief auch schnell eine Online-Petition ins Leben.
Mittlerweile haben bereits 35.000 Menschen die Petition unterschrieben.
Vater: „Formulierung der AOK diskriminiert und beleidigt“
In der Petition erklärt der Vater, dass er als Vater eines dreijährigen Autisten häufig mit Diskriminierung umgehen muss. „Die Formulierung der AOK diskriminiert und beleidigt alle autistischen Menschen und deren Angehörige“, so Schudrowitz. Er fordere eine Entschuldigung.
Denn solche Sätze, wie der von der AOK, würden die Inklusion von Autisten weiter zusätzlich erschweren.
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Die Krankenkasse entschuldigt sich in einem Twitter-Beitrag bei Joerg Schudrowitz und versprach im gleichen Zug einen Artikel über Autismus aus der Sicht eines Betroffenen in einer der nächsten Ausgabe des Magazins.
Doch eine Entschuldigung abzudrucken, lehnt die AOK laut Vater Schudrowitz trotzdem aber weiter ab.