Eine Deponie bei Arnsberg könnte bald in die Ruhr absacken. Das Ministerium möchte sie deshalb in den nächsten Jahren abtransportieren.
Arnsberg.
In einem Waldstück bei Arnsberg lauert Gefahr für das Trinkwasser aus der Ruhr: Eine Jahrzehnte alte Deponie mit Resten aus der Papierherstellung droht abzurutschen. Weil Experten warnen, ordnete das Umweltministerium in Düsseldorf die Räumung der mehr als 200.000 Kubikmeter großen Alt-Deponie „Am Lattenberg“ an. Sollten die Abfälle abrutschen, sei die Ruhr als Trinkwasser-Quelle für das Ruhrgebiet gefährdet.
Wie das Ministerium am Donnerstag in Arnsberg berichtete, sollen die Zellstoff-Reste in den kommenden Jahren abtransportiert, getrocknet und dann verbrannt werden.
Das Land muss die Kosten der Räumung tragen
Die geschätzten Kosten in zweistelliger Millionenhöhe müsse das Land tragen, weil „die damals für die Errichtung dieser in jeder Hinsicht unzulänglichen Lagerstätte verantwortlichen Personen, Firmen und Institutionen“ nicht mehr haftbar zur machen seien. Die Zellsoff-Rückstände waren von 1967 bis 1987 auf der Deponie „Lattenberg“ abgekippt worden.
Nach Auskunft eines Sprechers des Umweltministeriums ist die Deponie im Sauerland neben der „Asse“ in Niedersachsen die zweite Altdeponie in Deutschland, die komplett geräumt werde. Während in Niedersachsen die Gefahr von den Abfällen ausgehe, sei es hier die Deponie selbst, die Mensch, Umwelt und die Ruhr als Trinkwasser-Quelle bedrohe. (dpa)