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Alle drei Toten des schweren Unfalls in Oer-Erkenschwick identifiziert

Unfall in Oer-Erkenschwick – alle drei Toten identifiziert

Es hat bis zum späten Freitagnachmittag gedauert, bis die Polizei alle drei Toten des schweren Unfalls in Oer-Erkenschwick identifiziert hatte. Ein 30-Jähriger war am Donnerstagabend mit seinem Opel gegen einen Baum geprallt. Das Bild, das sich den Rettungskräften am Ort des Geschehens bot, war schrecklich.

Oer-Erkenschwick. 

Notfallseelsorger Horst Borrieß von der Dattelner Schiffergemeinde stand Freitagmorgen in stiller Anteilnahme da, im Gebet versunken. Der evangelische Pfarrer gedachte der drei Menschen, die am Abend zuvor an genau dieser Stelle gegen 20.30 Uhr auf der Verbandsstraße in Oer-Erkenschwick bei einem schrecklichen Unfall ihr Leben verloren hatten.

Der Wagen, in dem sie saßen, wurde bei dem heftigen Aufprall gegen einen mächtigen Straßenbaum förmlich in zwei Teile zerrissen. Die drei Insassen – ein 30 Jahre alter Mann aus Recklinghausen, ein 33 Jahre alter Oer-Erkenschwicker und eine Frau (51) – hatten nicht den Hauch einer Chance. Sie starben noch in den Trümmern des Fahrzeugs.

Wrackteile im Umkreis von 100 Metern verteilt

Wie kam es zu diesem Unfall? Die Polizei hält sich bedeckt, will erst einmal die Auswertung der Sachverständigen abwarten. Die Trümmer des Autowracks haben sich in einem Umkreis von fast 100 Metern verteilt. Bis zum Freitagnachmittag blieb die Straße für die Bergung der Trümmerteile gesperrt. Fest steht bislang, dass das Fahrzeug viel zu schnell unterwegs war und von der Fahrbahn nach rechts auf den unbefestigten Streifen der Verbandsstraße abkam und mit voller Wucht seitlich auf den Straßenbaum prallte.

Als die Rettungskräfte eintrafen, bot sich ihnen ein Bild, das viele von ihnen nicht so leicht werden vergessen können. Zwei der Getöteten mussten aus dem Heck geborgen werden. Der Fahrer wurde mit dem vorderen Teil der Wagens gut 40 Meter weiter ins Feld geschleudert.

Feuerwehrleute und Polizeibeamte verrichteten äußerlich ruhig und sachlich ihre Bergungsarbeit. Notärzte und Sanitäter waren bereits unverrichteter Dinge wieder weggefahren. Es war irgendwie still an der Unfallstelle, geredet wurde nicht allzu viel. Zu tief wirkten die schrecklichen Bilder.

Erste Kerzen am Unfallort

„Das ist das Schlimmste, was ich in den letzten 25 Jahren mit ansehen musste“, sagte einer der Helfer. Notfallseelsorger Horst Borrieß und Pfarrer Frank Rüter von der evangelischen Kirchengemeinde Oer-Erkenschwick erwartet Gesprächsbedarf.

Währenddessen gestaltete sich die Identifizierung der Toten als äußerst schwierig. Anhand von Fahrzeugpapieren und Führerschein konnte eines der Opfer noch in der Nacht identifiziert werden, die Identität des zweiten Opfers folgte erst am Morgen danach. Wer die tote Frau ist, kristallisierte sich erst am späten Freitagnachmittag heraus. Es handelt sich um eine 51-jährige Recklinghäuserin.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Passanten bereits die ersten Kerzen im Gedenken der drei Opfer an der Verbandsstraße aufgestellt.