Düsseldorf.
Kuriose Szenen im Düsseldorfer Landtag. Marcus Pretzell, ehemaliger Chef der NRW-AfD hat am Donnerstag mit seiner Partei abgerechnet.
Pretzell hatte die Partei 2017 kurz nach der Bundestagswahl verlassen. Er und seine Frau Frauke Petry lagen im Streit mit anderen Parteigrößen wie Alexander Gauland und Jörg Meuthen.
Nach dem Ausstieg aus der AfD gründeten Petry und Pretzell „Die blaue Partei“. Das neue Projekt verebbte aber bisher, spielt in der politischen Landschaft keine Rolle.
AfD: Harte Vorwürfe von Marcus Pretzell
Nun machte Marcus Pretzell seinen ehemaligen Kollegen eine klare Ansage. In einer Rede warf er einem AfD-Abgeordneten unter anderem vor, er sei zu feige, in die NPD einzutreten. Den AfD-Leuten fehle außerdem das „politische Rüstzeug“, sie seinen unfähig und unanständig. Die Abgeordneten der AfD wiesen die Vorwürfe zurück.
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Die AfD hatte im Landtag versucht, die doppelte Mitgliedschaft in EU- und NRW-Parlament zu verbieten. Damit hätte man unter anderem Pretzell, der in beiden Parlamenten sitzt, aus einem der Mandate drängen können.
Markus Pretzell beschwerte sich, die Familien von ehemaligen AfD-Abgeordneten seien zuvor bedroht worden, um die Politiker zum Mandatsverzicht zu drängen.
„Wie eine Lesung von Inside AfD“
Hier kannst du dir den kompletten Beitrag von Marcus Pretzell anhören.
Die anderen Parteien dürften den Schlagabtausch mit Interesse verfolgt haben. „In nur zwei Minuten hat Herr Pretzell sich und die AfD komplett entlarvt. Das war wie eine Lesung aus ‚Inside AfD‘“, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Sarah Philipp dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. (fel)