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A1 im Ruhrgebiet: Sido postet ein Gaffer-Video – während ein Mann um sein Leben ringt

A1 im Ruhrgebiet: Sido postet ein Gaffer-Video – während ein Mann um sein Leben ringt

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Rettungsgasse: So bildest du sie richtig

A1 im Ruhrgebiet: Sido postet ein Gaffer-Video – während ein Mann um sein Leben ringt

Rettungsgasse: So bildest du sie richtig

Wenn sich der Verkehr außerorts staut, muss in Deutschland eine Rettungsgasse gebildet werden. Das musst du dabei beachten.

Auf der A1 bei Gevelsberg im Ruhrgebiet hat es am Freitag (11. Februar) gekracht. Bei dem Unfall gab es offenbar einige Gaffer, die sich die Unfallstelle angucken wollten – darunter auch Rapper Sido!

Der stand ebenfalls in dem zwölf Kilometer langen Stau auf der A1 im Ruhrgebiet und filmte die Einsatz vor Ort. Das Video postete er dann bei Instagram – während einer der Verunfallten im Krankenhaus in Lebensgefahr schwebte.

A1 im Ruhrgebiet: Sido teilt Unfall-Video bei Instagram – während ein Beteiligter um sein Leben kämpft

Am Freitag war ein 35-jähriger Lkw-Fahrer vom stockenden Verkehr überrascht worden und ungebremst in das Heck des Lkw vor ihm gefahren. Die Wucht des Aufpralls schob den Wagen auf einen Sattelschlepper, der sich vor ihm befand. Der 35-Jährige musste aus dem deformierten Fahrzeug herausgeschnitten und mit einem Hubschrauber in eine Klinik geflogen werden, wo er um sein Leben rang. Der andere Lkw-Fahrer, ein 59-Jähriger, kam mit leichten Verletzungen davon, der 30-jährige Sattelschlepper-Fahrer blieb unverletzt. (Mehr Details zu dem Unfall auf der A1 im Ruhrgebiet findest du hier >>>)

Wie die Einsatzkräfte vor Ort berichteten, gab es sehr viele Gaffer an der Unfallstelle bei Gevelsberg. Die Polizei musste insgesamt acht Ordnungswidrigkeitsanzeigen verhängen. Rapper Sido war offenbar nicht darunter. Der Musiker stand jedoch in dem langen Stau, der sich hinter der abgesperrten Unfallstelle gebildet hatte.

Der nutze die Wartezeit dafür, die Einsatzkräfte und die beschädigten Fahrzeuge zu filmen und stellte das Video später in seine Instagram-Story. Die löscht sich zwar je nach Einstellung automatisch nach 24 Stunden, jedoch konnte alle seiner 1,1 Millionen Follower so die Aufnahmen sehen. Ein großes Problem, wie Polizei und Feuerwehr erklären.

A1 im Ruhrgebiet: Viele Gaffer am Unfallort – Polizei sieht zunehmendes Problem

Denn während der verletzte Fahrer des ersten Lkw im Krankenhaus um sein Leben rang, konnten viele Menschen die am Unfall beteiligten Fahrzeuge und auch Nummernschilder in dem Video sehen – und erkennen. Eine Sprecherin der Dortmunder Autobahnpolizei. Kristina Purschke, fand das sehr bedenklich. Denn auch Angehörige hätten das Video sehen und die Fahrzeuge erkennen können. Auf diese Weise wolle sicherlich keiner von dem Unglück eines Verwandten oder Freundes erfahren.

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So bildest du die Rettungsgasse richtig:

  • eine Spur: alle Autos fahren so weit wie möglich nach rechts
  • bei zwei Spuren fahren alle Autos auf der rechten Spur so weit wie möglich nach rechts, auf der linken Spur so weit wie möglich nach links
  • bei drei Spuren: rechte und mittlere Spur fahren nach rechts, linke Spur fährt nach links
  • so entsteht zwischen mittlerer und linker Spur eine Gasse
  • diese sollte mindestens 2,50 Meter breit sein
  • auf den Standstreifen ausweichen ist ebenfalls immer eine Alternative
  • auf gar keinen Fall darfst du die Rettungsgasse nutzen, um im Stau schneller voran zukommen
  • dadurch blockierst du sie wieder und selbst wenn ein Rettungswagen hindurch gefahren ist, könnten andere folgen

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Nicht nur, dass das Gaffen pietätlos sei, es sei ebenso gefährlich. „Das Problem nimmt zu. Und die wirkliche Schwierigkeit ist, dass sie an der Unfallstelle so stark bremsen, dass sie den Stau verschlimmern oder weitere Unfälle – auch auf der Gegenfahrbahn – verursachen“, so Purschke. Oft würden Fahrer aus dem Auto heraus Unfallstellen filmen, und so nicht nur wegen der Handynutzung am Steuer eine Ordnungswidrigkeit begehen, sondern auch sich und andere gefährden.

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Auch die Feuerwehr und der Rettungsdienst habe immer mehr mit Gaffern zu kämpfen. Wie Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm, der Freitag selbst an der Unfallstelle war, erwähnte, „wird es an den Einsatzstellen erst ruhiger, wenn auch die Polizei eingetroffen ist“. Die Einsatzkräfte müssten den Unfallopfern zunehmend mit Stellwänden einen Sichtschutz vor den Gaffern schaffen, wie die „“ berichtete. (mbo)