Im Sommer 2022 sorgte das 9-Euro-Ticket der Bundesregierung von Juni bis August für große Begeisterung. Drei Monate lang konnte jeder für unter zehn Euro mit allen Nahverkehrsmitteln durch ganz Deutschland reisen. In NRW sorgte das regelmäßig für überfüllte Züge. Dennoch forderten viele einen Nachfolger. Dieser steht nun bereit. Ab Mai soll das 49-Euro-Ticket in ganz Deutschland gültig sein.
Preislich reicht es nicht ganz an seinen Vorgänger heran. Im Vergleich zu den aktuellen Tarifen für Bus- und Bahntickets ist das 49-Euro-Ticket für viele Menschen aber dennoch eine Erleichterung. In NRW sollen bestimmte Gruppen sogar noch weniger zahlen. Ein Sozialverband will aber noch weitergehen.
49-Euro-Ticket in NRW zu teuer
Einkommensschwache Gruppen sollen für das Deutschlandticket noch weniger zahlen, forderte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) vor rund einer Woche. „Wir sprechen gerade über die Weiterentwicklung der Tickets für Studierende, für Auszubildende und auch der Sozialtickets, was wir alles heute schon haben“, so Krischer.
Doch der Sozialverband Deutschland (SoVD NRW) ist sich sicher: Das reicht nicht aus. Mit einem dringenden Appell richtet er sich an die NRW-Landesregierung und fordert die Einführung eines zusätzlichen 29-Euro-Tickets. „Das geringe Interesse an einem Monatsfahrschein für 49 Euro spricht doch Bände“, ärgert sich Franz Schrewe, NRW-Landesvorsitzender des SoVD. „Für manchen Gutverdiener sinken jetzt die Mobilitätskosten, aber Geringverdienern hilft dieses Ticket nicht.“
49-Euro-Ticket in NRW: Verband fordert 29-Euro-Ticket
„Ein Sozialticket für bedürftige Gruppen darf nicht 40 Euro oder gar mehr kosten, dann hätte es den Namen nicht verdient“, sagt Schrewe und verweist auf „die rund drei Millionen Menschen in NRW, die an oder unter der Armutsgrenze leben“.
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Die Einführung eines 29-Euro-Tickets würde die Diskussionen um ein bezahlbares NRW-Sozialticket erübrigen. Diese Menschen seien von den steigenden Preisen im Alltag besonders betroffen. Um sich Lebensmittel und Miete leisten zu können, verzichten sie auf Mobilität. „Die Landesregierung muss daher jetzt schnell nachbessern, die Menschen erwarten eine bezahlbare Lösung und das zurecht“, fordert Schrewe.