- Die deutsche Marine macht unfreiwillig Ferien
- Keines der sechs U-Boote soll fahrtüchtig sein
- Wäre also gut, wenn der Ernstfall nicht gerade jetzt eintritt
Berlin.
Sturmgewehre, die schlecht treffen, löchrige Hubschraubern, fehlende Ersatzteile: Immer wieder fällt die Bundeswehr durch mangelhafte Ausstattung auf. Nun setzt sich die Pannenserie fort.
Wie der „Stern“ berichtet, sei derzeit die komplette U-Boot-Flotte lahm gelegt. Keines der sechs U-Boote vom Typ 212A sei einsatzbereit, Reparaturen liefen nur schleppend. In diesem Monat soll nun eines von ihnen wieder fahrtüchtig werden – nach mehr als drei Jahren.
Bundeswehr hat Ersatzteillager eingespart
Laut NDR dauern Reparaturen deshalb so lange, weil sich die Bundeswehr kein eigenes Materialdepot mit Ersatzteilen mehr leistet. Das Lager in Nordfriesland war nach dem Kalten Krieg aus Kostengründen abgeschafft worden.
Die Marine verließ sich darauf, dass die Industrie schon rechtzeitig Ersatzteile bereitstellen würde. Doch da diese nicht mehr direkt bei der ursprünglichen Produktion mithergestellt werden, müssen sie neu produziert werden. Das kostet Zeit.
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Es fehlt aber nicht nur an U-Booten
„Das ist für die Marine eine Katastrophe“, sagte der Wehrbeauftragte des Bundestages Hans-Peter Bartels dem NDR. „U-Boote sind eine ihrer Fähigkeiten. Da jetzt über Monate keines einsatzklar zu haben, ist, glaube ich, erstmalig in der Geschichte so.“
Andererseits: Selbst wenn alle sechs Boote jetzt einsatzbereit wären, brächte das die Marine nicht weiter. Denn dem Bericht zufolge gibt es nur drei volle Besatzungen. Der Rest werde noch ausgebildet.
(cho)