Erst zuletzt sorgte die von Wladimir Putin ausgerufene Teilmobilmachung für viel Wirbel im Netz. Verschiedene Videos wurden zahlreich geteilt, auf denen das Chaos rund um die Mobilmachung deutlich wird.
So sollen Reservisten auf dem Weg zu den Kasernen möglicherweise absichtlich betrunken gemacht worden sein. Die Videos zeigen stark alkoholisierte Männer, die sich teilweise aggressiv verhalten.
Auch sollen sich Russen per Telefon an den ukrainischen Geheimdienst gewendet haben – mit der Frage: „Wie ergibt man sich?“ Das alles zeichnet ein chaotisches Bild – das sieht jetzt wohl auch Putin so und gesteht erste Fehler ein.
Putin: Großes Chaos bei Teilmobilmachung
Donetzk, Luhansk, Saporischschja, Cherson – die vier besetzten ukrainischen Gebiete sollen nach Putin an Russland angeschlossen werden. Dieses international nicht anerkannte Verfahren soll bei einem Festakt im Kreml besiegelt werden. Auf dem roten Platz in Moskau soll die Annexion, die einen völkerrechtswidrigen Akt darstellt, gefeiert werden.
Ein Grund zum Feiern ist das nicht. Auch nicht auf russischer Seite. Seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar sollen zehntausende russische Soldaten gefallen sein. Letzte Woche hat Putin bekannt gegeben, dass 300.000 Reservisten einberufen werden sollen, die das selbe Schicksal erleiden könnte.
Wie Margarete Klein, Expertin für russische Militärpolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin, der „ZEIT“ berichtet, sei allerdings die aktive Reserve Stück für Stück reduziert worden auf zuletzt nur noch etwa 20.000 ehemalige Soldaten. Weiter betont sie: „Wir wissen nicht, wie viele Soldaten in der Konsequenz eingezogen werden. Im Erlass des Präsidenten wird weder eine Obergrenze für die Anzahl genannt, noch eine zeitliche Grenze.“ Von einer Teilmobilmachung zu sprechen, führe in die Irre.
Putins Teilmobilmachung: Es geht drunter und drüber
Die Suchanfragen nach der Verkündung der Teilmobilmachung nach „Wie verlässt man Russland“ und „Hand brechen“ schossen bei Google in die Höhe. Viel Chaos überschattet insgesamt die Teilmobilmachung, die der russische Präsidenten zum aller ersten Mal ausgerufen hat.
Wie die „ZEIT“ berichtet, solle es keine Schutzwesten, keine Schlafsäcke, kein Verbandszeug, aber dafür verrostete Gewehre geben. Die schlechte Koordinierung sei schon von Anfang an ein Problem auf russischer Seite gewesen.
Weiteren Medienberichten zufolge, soll auch die Auswahl der Reservisten ein großes Durcheinander sein. So sollen Männer, die nie eine militärische Grundausbildung erhalten oder längst die Altersgrenze überschritten haben, einberufen worden sein.
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Putin gibt Fehler bei Einberufung zu
Wladimir Putin gesteht nun Fehler ein. Bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrat sagte er über die Einberufung: „Es müssen alle Fehler korrigiert werden.“ Diese dürften nicht zugelassen werden, sagte der russische Machthaber. Wer irrtümlich an die Front geschickt worden sei, müsse nach Hause zurückkehren. Die Verstöße gegen die Mobilmachung sollen von der Generalstaatsanwaltschaft verfolgt werden. (mars)