Kaum vom Verein als Partei gegründet, gibt es Zoff in der Werteunion! Die rechtskonservative Truppe um Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen will sich irgendwo zwischen Union und AfD ansiedeln. Man will bei der nächsten Bundestagswahl 2025 antreten und träumt von einer konservativen Mehrheit im Parlament.
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Doch schon zwei Tage nach der Umwandlung der „Werteunion“ gibt es innerparteilichen Ärger.
Streit um AfD in der Werteunion
Alexander Mitsch, Mitbegründer und früherer Vorsitzender der Werteunion als Anti-Merkel-Gruppe innerhalb der CDU, freute sich nach der Parteigründung auf einem Schiff auf dem Rhein. „Nachdem die FDP sich an Rot-Grün verkauft hat, ist nun die neue Werteunion die einzige ernstzunehmende freiheitliche Partei“, so Mitsch. Er ist zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden.
Doch einem anderen bekannten Mitglied passt diese Einschätzung gar nicht. Max Otte, ebenfalls ein früherer Chef des Vereins und für die AfD 2022 Kandidat zur Wahl des Bundespräsidenten. Der Crash-Prophet und Buchautor will ein Bündnis mit der AfD. Daher gefällt ihm gar nicht, dass Mitsch die Werteunion als „einzig freiheitliche Partei“ darstellt.
Er droht: „Wenn das die Linie von Vorstand und Partei bleibt, werde ich aus der Werteunion austreten.“ Er verlangt „ein klares Bekenntnis zur Koalition mit der größten freiheitlichen Partei in Deutschland, der AfD“.
„Auf dem Holzweg“
Ein anderes berühmtes Werteunion-Mitglied, der frühere Kickbox-Weltmeister Michael Kuhr (wir berichteten) versuchte dann mit einem Statement die Wogen zu glätten. Man halte eine Brandmauer zur AfD für undemokratisch, beteuerte er. Aber „natürlich wäre die CDU unser Premium-Partner“, sofern sie sich vom Merkel-Kurs abwendet, so Kuhr. Doch das bringt den Deutsch-Amerikaner Otte erneut auf die Palme.
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Diese Aussage zeige, dass sich die Partei „auf dem Holzweg befindet“. Die Union sei vielmehr „der Hauptkonkurrent der Werteunion“, von dort müsse man Stimmen holen, findet Otte.