- Serdar Somuncu ist eigentlich Comedian
- Aber er tritt auch für „Die Partei“ als Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl an
- Da ist es klar, dass er sich auch politisch äußert
Berlin.
Serdar Somuncu ist nicht nur Comedian, sondern auch Politiker mit Herzblut. Als Spitzenkandidat der Satire-Partei „Die Partei“ tritt der Deutsch-Türke zur Bundestagswahl 2017 an. Er wäre kein Politiker, wenn er sich nicht auch politisch äußern würde, so wie im Interview mit „Focus online“ am Dienstag.
„Focus online“ konfrontierte Somuncu mit den Entwicklungen in der Türkei nach dem Putschversuch im Sommer 2016 – und damit, dass sich auch „Teile der deutsch-türkischen Community aus der Gesellschaft zu verabschieden“ scheinten. Der Kabarettist findet dafür klare Worte: „Das ist katastrophal. Ein Rückschritt um 100 Jahre“, sagte er dem Portal.
Somuncu sieht auch Fehler in der deutschen Politik
„Wenn ich dann meine Landsleute sehe, die etwa in Köln zu Zehntausenden für die Einführung der Todesstrafe in der Türkei demonstrieren, da frage ich mich: Warum lebt ihr dann hier in Deutschland?“, kritisiert er laut „Focus“ die hiesigen Erdogan-Anhänger.
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Doch nicht nur die Erdogan-Befürworter kriegen ihr Fett weg. Schuld an der Situation seien nicht nur die Türken selbst, sondern auch die Integrationspolitik Deutschlands. Sie sei schiefgelaufen, „weil man die Türkei seit Jahrzehnten bezüglich des EU-Beitritts hinhält“, kritisiert Somuncu.
Kabarettist wünscht sich mehr Mut von deutschen Politikern
Zudem wünscht sich der „Kanzlerkandidat“ mehr Mut von deutschen Politikern. Sie sollten „gegen Erdogan und seine Leute öffentlich Stellung“ beziehen, fordert er. Serdar Somuncu hatte in der Vergangenheit bereits häufiger öffentlich Kritik an Erdogan und seinen Anhängern geäußert. (jkali)