Der Ukraine-Krieg hat enorme Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Viel wird debattiert über Öl- und Gasimporte aus Russland und galoppierende Preise für Energie. Eine andere Preisexplosion hingegen, ist fast kein Thema, dabei kann sie global dramatische Auswirkungen haben.
Die Ukraine ist einer der wichtigsten Weizen-Exporteure der Welt und gilt als „Kornkammer Europas“. Jetzt droht die Getreideproduktion aufgrund des Krieges einzubrechen. Auch die Wirtschaftssanktionen gegen Putins Russland spielen hier eine große Rolle. Die Auswirkungen sind bereits spürbar.
Ukraine-Krieg: Weizenpreise schnellen in die Höhe – Situation könnte dramatisch werden
Kurz vor Kriegsausbruch lag der Preis für eine Tonne Weizen bei rund 275 Euro. Das war schon hoch im Vergleich zur Preisentwicklung der vergangenen Jahre. Mittlerweile liegt er aber bei 422 Euro (Stand 8. März). Eine heftige Entwicklung!
Der Weizenpreis in Euro pro Tonne ist binnen eines Monats um 59 Prozent angestiegen. Im Vergleich zum März 2021 sogar um 77,5 Prozent!
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Bislang war Russland der weltgrößte Exporteur von Weizen. Im Jahr 2020 lieferte Russland Weizen im Wert von 7,9 Milliarden Euro an andere Länder. Die Ukraine lag auf Platz 5 der größten Weizen-Exporteure.
Die gute Nachricht für uns: Der enorme Preisanstieg dürfte in Deutschland nur geringe Auswirkungen haben. Dr. Peter Haarbeck, Geschäftsführer Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) gibt vorsichtige Entwarnung. Im Gespräch mit dem „Stern“ sagte Haarbeck, dass die Ukraine und Russland „so gut wie kein Getreide“ nach Deutschland liefern. Zu 95 Prozent kommt das Getreide hierzulande auch aus Deutschland. Eine direkte Weizen-Knappheit durch ausfallende Lieferverträge wird es somit wahrscheinlich nicht geben.
Ukraine-Krieg könnte die Ärmsten hart treffen: Dramatische Konsequenzen für Afrika?
Ganz anders sieht es aber in Ostafrika aus! Besonders Kenia drohen dramatische Konsequenzen durch den Ukraine-Krieg und die steigenden Marktpreise für Weizen. Russland und die Ukraine sind die Hauptlieferanten für Weizen und Mais in Kenia. Nur rund 20 Prozent des Weizens wird in Kenia selbst angebaut.
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Weizen-Alarm in Afrika: „Was sich in der Ukraine abspielt, wird die Lieferketten zusammenbrechen lassen“
Nun fürchten viele Menschen in Afrika, dass sie ihre Familien bald nicht mehr ernähren können, berichtet die tagesschau.de. In Ostafrika sind mehrere Regenzeiten ausgefallen und die Ernten auf den Feldern verdorrt. Neben Kenia sind auch Äthiopien, Dschibuti und Somalia besonders von der Dürre betroffen und brauchen Getreide-Importe.
Der kenianische Wirtschaftsexperte Ken Gichinga gab tagesschau.de deshalb eine düstere Prognose: „Wir importieren aus mehreren Ländern, auch aus Russland und der Ukraine. Was sich dort jetzt abspielt, wird die Lieferketten zusammenbrechen lassen.“