Sie polarisiert und ist gleichzeitig für viele die Unbekannte: Terry Reintke ging für die Grünen als Spitzenkandidatin in die Europawahl 2024. Der Fokus der Politikerin liegt klar auf den Themen Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit.
Die Abgeordnete aus dem Ruhrgebiet will sich für eine fortschrittliche und grüne Zukunft Europas einsetzen. Doch steht sie vor großen Herausforderungen. Doch was weiß man über die Frau, die die Grünen an die Spitze führen will, privat?
Terry Reintke privat: Akademische Ausbildung in Berlin und Edinburgh
Geboren am 9. Mai 1987 in Gelsenkirchen, wuchs Terry Reintke mit ihren politisch aktiven Eltern auf, was schon früh ihr Interesse an gesellschaftlichen und politischen Themen weckte. Die Ruhrpottlerin studierte Politikwissenschaften in Berlin und Edinburgh. Bereits während ihres Studiums engagierte sich Reintke aktiv in der Grünen Jugend, wo sie erste politische Erfahrungen sammelte.
Hier begann auch ihr politischer Aufstieg. Von 2008 bis 2009 war Reintke frauen- und geschlechterpolitische Sprecherin im Bundesvorstand der Grünen Jugend. Anschließend war sie Mitglied im Vorstand der Europäischen Grünen Jugend und von 2011 bis 2013 Sprecherin der Europäischen Grünen Jugend.
Vom Ruhrgebiet ins EU-Parlament
2014 wurde die Politikerin Mitglied des Europäischen Parlaments im Zuge der 8. Wahlperiode der Europawahl. Seitdem hat sie sich einen Namen als Verfechterin von Frauenrechten, LGBTQ+-Rechten und einer stärkeren europäischen Integration gemacht.
Im Jahr 2022 wurde sie zur Co-Fraktionsvorsitzenden der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament gewählt, eine Position, die sie nutzt, um ihre Vision eines grüneren Europas voranzutreiben. Für die Europawahlen wurde sie mit 95 Prozent der Stimmen der Delegierten auf Platz eins der nationalen Liste gesetzt. Seit Februar ist sie gemeinsam mit dem Niederländer Bas Eickhout auch Spitzenkandidatin der Europäischen Grünen.
Die Abgeordnete sitzt auch in mehreren Ausschüssen. Darunter der Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten und der Ausschuss für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter.
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So lebt Reintke privat
Privat lebt Reintke, sie lebt in einer lesbischen Beziehung mit ihrer Lebensgefährtin Mélanie Vogel, einer ebenfalls politisch aktiven Französin, in Brüssel. Das homosexuelle Paar hat keine Kinder, über frühere Beziehungen oder Ehen ist wenig bekannt. Ihre Partnerschaft wird jedoch oft als Symbol für die von ihr vertretenen Werte der Offenheit und Akzeptanz gesehen.
Youtube-Video erntet Kritik
Doch auch Terry Reintke sind Kontroversen nicht fremd. Zuletzt war Reintke in die Kritik geraten, weil der europäischen Grünen-Chefin vorgeworfen wurde, Me-Too-Vorwürfen in der eigenen Fraktion nicht ausreichend nachgegangen zu sein. Reintke äußerte sich dazu nicht.
Bereits 2014 hatte die Politikerin mit einem YouTube-Video, das ihre ersten Tage im Europaparlament dokumentiert, für Schlagzeilen gesorgt. Eigentlich wollte Reintke mehr Transparenz in die Arbeit der Abgeordneten bringen – doch das ging eher schief. Kritiker warfen ihr mangelnde Professionalität vor.
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Ihr Programm zur Europawahl
Als Spitzenkandidatin der Grünen für die Europawahl 2024 stand Reintke vor der Herausforderung, die Grünen als stärkste Kraft im Europäischen Parlament zu etablieren. Ihr Wahlkampf konzentrierte sich auf die Bekämpfung des Klimawandels, den Schutz der Demokratie und die Förderung sozialer Gerechtigkeit. Reintke will Europa in eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft führen und sah die Wahl als entscheidenden Moment für die Zukunft der EU.
Dennoch stellt sich die Frage, ob ihre progressive Agenda in einem zunehmend polarisierten politischen Klima durchsetzbar ist. Denn die klassischen grünen Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit geraten in der aktuellen Debatte unter die Räder. Viel mehr wird über Kriege und Rechtspopulismus diskutiert. Das macht es den Grünen bei der Europawahl nicht leicht.
Keine Scheu vor Kontroversen
Ihre Vergangenheit zeigt, dass die Spitzenkandidaten Kontroversen nicht scheut, was sowohl eine Stärke als auch eine Schwäche sein kann. Kritiker werfen ihr vor, manchmal zu idealistisch zu sein und die Realitäten der europäischen Politik zu ignorieren. Ob sie ihre Vision einer grüneren und gerechteren EU umsetzen kann, wird sich erst nach den Wahlen zeigen.
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