Veröffentlicht inPolitik

Trump-Fans regen sich über „Tagesschau“ auf – sie übertreiben völlig

Wut auf die ARD-„Tagesschau“ und andere Medien: Gegner des ÖRR und Trump-Fans springen nach dem Attentat im Dreieck.

"Tagesschau" berichtet über Trump-Attentat.
© Screenshot ARD-Mediathek

Das ist Donald Trump – vom Medien- und Geschäftsmann zum Politiker

Donald Trump war von 2017 bis 2020 Präsident der USA, ehe ihn Biden ablöste. Hier sind die wichtigsten Infos zu Trump im Überblick.

Donald Trump stachelt seine Anhänger dazu auf, den Medien zu misstrauen und verbreitet alternative Fakten. Kurz nach dem Mordversuch auf ihn tickten Anhänger Republikaners aus und beschimpften Pressevertreter in der Kleinstadt Butler (Pennsylvania). „Das ist eure Schuld“, schrie ein Mann gut hörbar auf Videoaufnahmen immer wieder in Richtung der TV-Teams. Die Polizei musste sie Situation beruhigen.

+++ Mehr zum Attentat auf Trump im Newsblog +++

Fans von Trump in Deutschland gehen derweil auf die ARD-„Tagesschau“ los. Grund ist eine Erstmeldung in der Nacht. Der Vorwurf: Die Nachrichtensendung habe den Mordversuch verharmlost. Es geht um die „Tagesschau“ um 0.45 Uhr mit Moderatorin Bibiana Bart und um die Frage journalistischer Standards.

„Zwischenfall“: ÖRR-Gegner und Trump-Fans springen im Dreieck

In der Sendung waren die Schüsse auf Trump zwar die erste Meldung, die Rede war zunächst aber von einem „Zwischenfall“ und einem „lauten Knall“. Barth wörtlich: „Es ist die Rede von Schüssen gewesen, die gefallen sein sollen.“

Sie schilderte weiter, was auf TV-Bildern zu sehen war: das blutige Ohr von Trump und Polizei-Scharfschützen. Dann versuchte sie im Gespräch mit dem US-Korrespondenten Torben Börgers dem Zuschauer nähere Informationen zu übermitteln. Auch Börgers erklärte, dass „mutmaßlich“ Schüsse gefallen sein könnten.

+++ Auch spannend: ZDF-Mann provoziert nach Attentat auf Trump – jetzt droht ihm Ärger mit der Justiz +++

In der Meldung auf tagesschau.de von 0.51 Uhr stand zudem „Es ist unklar, ob Trump verletzt wurde.“

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Kritiker von ARD und ZDF nutzen das sogleich zum ÖRR-Bashing im Netz. Die Bezeichnung „Zwischenfall“ sei eine „Verharmlosung“ und ein „Schönreden“. Andere sprechen gar von „Propaganda“, „Lügenpresse“ und werfen vom ÖRR vor, politisch voreingenommen zu sein.

ARD-„Tagesschau“ legt Wert auf eindeutig verifizierte Informationen

Dabei war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Meldung unklar, wie die Lage ist. Die ersten Agenturmeldungen gingen frisch ganz kurz vor der Sendung ein. Zu diesem Zeitpunkt war die Situation noch unübersichtlich und es lagen keine gesicherten Informationen vor, was sich genau zugetragen hatte bei der Wahlkampfveranstaltung von Trump.

In der darauffolgenden „Tagesschau“-Sendung um 2 Uhr in der Nacht wurden die Meldungen dann konkreter. Moderatorin Barth sagte: „Offenbar fielen Schüsse“. In der nächsten Sendung um 8.31 Uhr dann wurde der erweiterte Informationsstand als ebenfalls wieder als Hauptnachricht vermeldet. „Trump bei versuchtem Attentat verletzt“, so der Aufmacher der Ausgabe.


Mehr Themen für dich:

Neben der „Tagesschau“ werden im Netz auch andere Redaktion für das Wording der Erstmeldungen kritisiert, weil sie zunächst von „Schussgeräuschen“, „mutmaßlichen Schüssen“ oder einem „Knall“ berichteten.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Dass vor allem die „Tagesschau“ zunächst etwas vorsichtiger vorging und als seriöse Nachrichtenquelle einen ganz besonderen Wert darauf legt, verifizierte Informationen zu verbreiten, wird von Rundfunkgebühr-Gegnern und Trump-Anhängern heftig kritisiert. Dabei ist genau das ein Qualitätsmerkmal der Sendung seit 1952 und das Gegenteil von Fake News.