Kochen in Entwicklungsländern ist für viele Menschen ein gefährliches Unterfangen. Jährlich sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zwei Millionen Menschen an den Folgen. Bis 2020 sollen 100 Millionen Familien effiziente Herde bekommen. Wie das gehen soll, diskutieren Experten in Bonn.
Bonn.
In den Entwicklungsländern sterben jedes Jahr zwei Millionen Menschen an den Folgen von Rauch aus offenen Feuerstellen und traditionellen Kochherden. Das hat die Weltgesundheitsorganisation errechnet. Abhilfe schaffen können effiziente und saubere Öfen. Auf einem dreitägigen Kongress in Bonn diskutieren Experten ab diesem Mittwoch über den Stand der Bemühungen und das weitere Vorgehen.
Mit sauberen Kochherden könne massiv Brennstoff gespart werden, sagte die Expertin Marlis Kees von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) der Nachrichtenagentur dpa. Immerhin würden auf alte Weise derzeit täglich mehr als drei Millionen Tonnen Brennholz verbrannt. Zugleich verringere sich durch moderne Geräte der Schadstoffausstoß. Seit 30 Jahren fördert die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit die Entwicklung und Verbreitung energieeffizienter, sauberer Kochherde.
Förderarbeit in Kenia als Vorbild
Deutschland ist Gründungsmitglied der weltweiten Allianz für saubere Kochherde (Global Alliance for Clean Cookstoves), die es seit 2010 gibt. Ziel der internationalen Partnerschaft ist es, bis 2020 100 Millionen Menschen den Zugang zu effizienten und sauberen Kochherden zu ermöglichen.
Als Beispiel für Erfolge der Förderarbeit nannte Kees Kenia. Dort werden derzeit pro Jahr 350.000 moderne Herde aufgestellt, die nicht von den Hilfsorganisationen bezahlt werden. „Unser Beitrag ist es, Training für Produzenten anzubieten.“ Die Experten der GIZ vermitteln die Technologie zum Ofenbau und bilden Menschen aus, damit sie Kosten kalkulieren können und ihre Bücher führen können. (dpa)